E.-coli-Stamm hemmt Infektion in der Harnblase

HOUSTON (ple). Eine Therapie mit einem harmlosen Escherichia-coli-Stamm könnte vielleicht eines Tages helfen, Harnwegsinfektionen zu verhindern. Davon könnten vor allem Patienten profitieren, die einen permanenten Blasenkatheter etwa wegen einer Querschnittlähmung tragen müssen.

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Hoffnungen auf eine solche Prävention beruhen auf den Ergebnissen einer kleinen kontrollierten Doppelblind-Studie in Houston im US-Staat Texas. Sie bestätigen die Resultate früherer ähnlicher Untersuchungen. An der aktuellen Studie nahmen 27 Patienten teil, die wegen einer Rückenmarkverletzung permanent einen Harnwegskatheter tragen müssen (Clinical Infectious Disease 41, 2005, 1531 und 1535).

Sechs von 13 Patienten, deren Blase erfolgreich mit dem harmlosen Escherichia-coli-Stamm 83972 besiedelt wurde, entwickelten innerhalb des ersten Jahres eine Harnwegsinfektion, in der Kontrollgruppe mit Studienteilnehmern ohne diesen Keim waren es dagegen 13 von 14.

In der Verumgruppe gab es in dieser Zeit im Mittel 1,6 Infektionsepisoden, in der Vergleichsgruppe dagegen 3,5. Die Harnwegsinfektionen wurden meist durch mehrere Keime verursacht, allen voran durch Pseudomonas aeruginosa.

Unklar ist, wodurch der Escherichia-coli-Stamm vor der Besiedelung mit anderen Keimen schützt. Die Studien-Ärzte um Dr. Rabih O. Darouiche halten es für möglich, daß das Bakterium bakterizide Substanzen sezerniert oder Stoffe, die das Wachstum anderer Erreger hemmt. Vielleicht verhindert E. coli, daß sich andere Keime an das Uroepithel anheften können, oder es entzieht ihnen die Wachstumsgrundlage.

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