KOMMENTAR

Ein Schritt zu künstlichem Leben

Von Thomas Müller Veröffentlicht:

Der US-Forscher Craig Venter mag offenbar spektakuläre Aktionen. Im Jahr 2000 war es ihm mit einem kleinen Team fast gelungen, ein internationales Forscherkonsortium auszustechen und das menschliche Genom im Alleingang zu entschlüsseln. Vor vier Jahren sorgte er für Aufsehen, indem er als zweiter Forscher ein Virus synthetisch nachbaute.

Und seither macht er keinen Hehl daraus, dass er als Erster einen kompletten künstlichen Organismus kreieren will. "Neue Formen von Leben schaffen", nennt Venter sein Ziel. Mit der ersten kompletten Genom-Transplantation bei Bakterien ist ihm nun ein entscheidenden Schritt geglückt.

Gelingt es ihm jetzt noch, die genetische Minimalausstattung von Bakterien zu entschlüsseln, könnte er komplette Genome synthetisieren und so Bakterienarten mit völlig neuen Eigenschaften herstellen: Etwa solche, die Arzneien produzieren oder Böden von Umweltgiften reinigen. Allerdings kann man Mikroorganismen diese Eigenschaften auch gentechnisch beibringen. Dazu muss man sie nicht völlig neu herstellen. Vermutlich reizt den Gen-Pionier mal wieder mehr der Wettlauf, als Erster wissenschaftliches Neuland zu betreten.

Lesen Sie dazu auch: Forscher wandeln eine Spezies in eine andere um

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Allokation von Ressourcen in schwierigen Zeiten

Allgemeinmedizin, das ist lebenslange Präzisionsmedizin

Suche nach Markern

Multiples Myelom: Klonale Plasmazellen mit prognostischer Bedeutung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zum Pankreaskarzinom aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen