Pathogenese

Eine Scheidung verursacht keinen Diabetes

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STOCKHOLM. Anders als im Kindesalter haben schwere Schicksalschläge bei Erwachsenen offenbar keinen Einfluss auf die Entstehung von Diabetes. Das hat jetzt eine schwedische Fall-Kontroll-Studie mit 1417 Typ-2-Diabetikern, 425 LADA-Patienten (Latent Autoimmune Diabetes of Adults) und 1702 Kontrollpersonen ohne Diabetes aus der Bevölkerung ergeben (Diabet Med 2017, online 12. Juli).

Alle Studienteilnehmer beantworteten einen Fragebogen zu belastenden Lebensereignissen in den letzten fünf Jahren (Patienten: fünf Jahre vor der Diabetesdiagnose). Dazu zählten schwere Konflikte, Scheidung, Unfälle, Krankheiten, Tode naher Angehöriger sowie finanzielle Probleme. Anhand von Bluttests wurden zudem die Diabetesdiagnosen gesichert und die Risiko- Genotypen HLA-DR- und HLA-DQ- bestimmt.

Ergebnis: LADA-Patienten waren im Vergleich zu Typ-2-Diabetikern eher schlank, produzierten weniger Insulin und hatten häufiger den Hochrisiko-Genotyp HLA DR4-DQ8. Bei keinem Patienten ergab sich ein Zusammenhang von belastenden Lebensereignissen und Krankheitsentstehung, und zwar auch im Vergleich zu den Kontrollpersonen. Selbst mehrere Schicksalsschläge hatten keinen Einfluss auf den Diabetes. (st)

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