Empfehlungen zu Malaria aktualisiert

Vor einigen Wochen veröffentlichte die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit (DTG) e.V. ihre aktualisierten Empfehlungen zur Malariavorbeugung. Die Empfehlungen zur Malariavorbeugung wurden für manche Reiseziele geändert.

Von Privatdozent Tomas Jelinek Veröffentlicht:
Für einige Reiseziele entfällt nun die standardmäßige medikamentöse Malariaprophylaxe.

Für einige Reiseziele entfällt nun die standardmäßige medikamentöse Malariaprophylaxe.

© Bonn / fotolia.com

Bei Reisen nach Tansania, speziell für die Gebiete zwischen 1800 und 1500 m Höhe, die Insel Sansibar und die Stadt Dar es Salaam, änderte die DTG ihre bisherigen Empfehlungen.

In diesen Landesteilen gelang es die Malaria so weit zurückzudrängen, dass die DTG für Touristen, die organisiert und frei von zusätzlichen Risikofaktoren reisen, eine reguläre medikamentöse Malariaprophylaxe nicht mehr standardmäßig empfiehlt. Nunmehr wird für diese Regionen, neben dem Schutz vor Mückenstichen, zur Mitnahme eines Malariamittels für die Notfall-Selbstbehandlung geraten.

Dieses wird eingenommen, wenn malariaverdächtige Symptome auftreten und kein Arzt erreichbar ist. In den übrigen Landesteilen unter 1500 m Höhe sollte auch weiterhin eine medikamentöse Malariaprophylaxe durchgeführt werden.

Bei besonderen Risiken - beispielsweise bei Vorerkrankungen eines Reisenden und je nach Art und Dauer der Reise - muss eine individuelle Risikoabschätzung und Prophylaxeberatung durchgeführt werden.

Die DTG empfiehlt Mefloquin nicht mehr zur Notfall-Selbstbehandlung, außer während der Schwangerschaft. Denn inzwischen stehen nebenwirkungsärmere Alternativen zur Verfügung. Zur regulären Prophylaxe kann Mefloquin auch weiterhin in vielen Weltregionen eingesetzt werden.

Kürzlich wurde zudem ein neues Artemisinin-Kombinationspräparat zur Malaria-Behandlung und Notfall-Selbsttherapie mit den Wirkstoffen Dihydroartemisinin und Piperaquinphosphat (Handelsname Eurartesim) durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) zugelassen. Die Markteinführung wird für Anfang 2012 erwartet.

Infos zur Reisemedizin: www.crm.de Die neuen Empfehlungen gibt es als PDF zum Download: Malaria_2011.pdf

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung