Preis der Deutschen Gesundheitswirtschaft

Entwicklungshilfe – Pfeiler der Gesundheitswirtschaft

Ein neuer Preis ehrt Firmen und Organisationen für Verdienste um die Gesundheitsaußenwirtschaft. Dabei ergeben sich überraschende Erkenntnisse, wie eng Entwicklungshilfe und Chancen für Unternehmen häufig zusammenhängen.

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BERLIN. Das Unternehmen MACH4 Automatisierungstechnik und die Gemeinschaft Sant'Egidio sind als Sieger des dieses Jahr erstmalig verliehenen Preises der Deutschen Gesundheitsaußenwirtschaft unter der Schirmherrschaft von Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries hervorgegangen. Ausgerichtet wurde der Wettbewerb im Rahmen der Auftaktveranstaltung der B20 Health Conference, einer Initiative der deutschen G20 Präsidentschaft, von der German Healthcare Partnership (GHP), dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und dem Interessenverband der deutschen Biotechnologiebranche BIO Deutschland. Laut BIO Deutschland ehrt der Preis besondere Innovationen und herausragendes Engagement in Bezug auf die Auslandsaktivitäten der gesamten deutschen Gesundheitswirtschaft.

Der Preis in der Kategorie innovative Produkte, Dienstleistungen und Partnerschaften von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) ging an die MACH4 Automatisierungstechnik GmbH für die "Pharmacy of the Future". Im Zuge des Projekts würde ein pharmazeutisches Abgabesystem etabliert – eine innovative Lösung, um den Zugang zu Arzneimitteln für chronisch Kranke in Südafrika zu verbessern. Südafrika hat eine sehr hohe Rate chronischer Erkrankungen, wie beispielsweise Bluthochdruck oder HIV und ein niedriges Apotheker-Patienten-Verhältnis.

Das System von MACH4 wolle sichere Abgabesysteme in Einkaufszentren oder ähnlichen Orten einrichten, wo sich Patienten Arzneimittel mit einer Chipkarte abholen können.

Die zweite Preiskategorie zeichnet innovative Produkte, Dienstleistungen und Partnerschaften von größeren Unternehmen, Gesellschaften oder Individuen aus. Bei der Premiere reüssierte die Gemeinschaft Sant'Egidio mit ihrem "DREAM Programme".

Die Gemeinschaft Sant'Egidio, der deutsche Zweig der 1968 in Rom gegründeten Laienbewegung Community of Sant'Egidio, arbeitet nach eigenen Angaben in zehn Staaten der Subsahara, um dort das Gesundheitssystem zu stärken und die Entwicklung der Kapazität in der HIV/Aids- Behandlung zu unterstützen. Die Gemeinschaft arbeitet mit örtlichen Regierungen und unterhält mehr als 40 HIV/Aids-Zentren, die Behandlungen, Unterstützung und Training anbieten. Das Programm möchte mehr innovative Technik wie die Telemedizin nutzen. Da eines der Ziele ist, den Zugang zu HIV/Aids-Behandlungen zu verbessern, wird so die Möglichkeit für deutsche Unternehmen geschaffen, Diagnostika, Infrastruktur und Medikamente in diesen Regionen anzubieten, so die Jury. (maw)

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