Nachgewiesen

Enzym Nox4 schützt vor Atherosklerose

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FRANKFURT / MAIN. Wissenschaftler der Frankfurter Hochschulmedizin konnten nachweisen, dass das Wasserstoffperoxid (H2O2) produzierende Enzym Nox4 eine Entzündung der Blutgefäßwände und damit die Entwicklung von Atherosklerose verhindert, heißt es in einer Mitteilung der Uniklinik Frankfurt.

Die Physiologen um Privatdozentin Dr. Katrin Schröder wiesen die Folge eines Mangels des Enzyms nach: Mäuse, denen Nox4 fehlte, zeigten eine massive Beschleunigung der Atherosklerose-Entwicklung (Eur Heart J 2015; online 18. September).

Die Forscher konnten zeigen, dass die Endothelzellen für diesen Effekt verantwortlich sind. Diese Zellen werden, wenn Nox4 aktiv ist, in einem ruhenden Zustand gehalten. Fehlt nun das Enzym entweder genetisch, oder weil seine Aktivität gehemmt ist, werden die Endothelzellen aktiviert, heißt es weiter.

Dadurch heften sich Immunzellen, wie Makrophagen, verstärkt an die Gefäßwand. Sind die Makrophagen an die Gefäßwand gebunden, locken sie weitere Makrophagen an und führen schließlich zur Entwicklung von Atherosklerose.

Dementsprechend konnte auch die Behandlung mit einem Wirkstoff, der die Aktivität und damit die Wasserstoffperoxid-Produktion von Nox4 hemmt, die Atherosklerose nicht verhindern.

Tatsächlich habe die Behandlung von humanen Endothelzellen mit dem Inhibitor sogar zu einer vermehrten Anheftung von Makrophagen geführt. Der für die Experimente verwendete Nox4-Hemmstoff werde aktuell unter anderem als Medikament gegen Nierenfibrose getestet.

Er befinde sich bereits in einer klinischen Phase-II-Studie. "Unsere aktuellen Forschungsergebnisse zeigen, dass Nox4 eine absolut relevante protektive Funktion im Blutgefäßsystem hat. Daher müssen bei der Untersuchung möglicher Hemmstoffe in klinischen Studien die Auswirkungen auf das Blutgefäßsystem dringend berücksichtigt werden", wird Schröder zitiert. (eb)

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