Enzymhemmer schützt vor Betazell-Verlust

RAHWAY (ple). Bei Mäusen haben US-Forscher belegt, dass ein Sitagliptin-Analogon die Zahl der Betazellen und den Insulin-Gehalt der Inselzellen erhöht.

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Sitagliptin ist ein Hemmstoff des Enzyms Dipeptidylpeptidase 4 (DPP-4). Das Enzym baut mehrere Eiweiße ab, darunter GLP-1 (Glucagon-like peptide), ein Inkretin-Hormon, das die Insulinsekretion und die Glukose-Homöostase regelt. Klinische Studien und die klinische Erfahrung belegen, dass die Hemmung des GLP-1-Abbaus durch Sitaglitin bei Typ-2-Diabetikern die Glukosemenge im Blut verringert. Das oral verabreichte Antidiabetikum ist bereits in den USA zur Therapie bei Typ-2-Diabetes zugelassen.

Forscher der Merck Research Laboratories in Rahway in New Jersey haben nun darüber hinaus entdeckt, dass ein Sitagliptin-Analogon im Tiermodell für Typ-2-Diabetes den Inselzellaufbau beeinflußt. Die Versuchstiere hatten anfangs eine verringerte Insulinsensitivität und -sekretion.

Die Menge der Insulin-produzierenden Betazellen wurde durch eine dreimonatige Therapie mit dem Analogon erhöht (Diabetes 55, 2006, 1695). Zudem enthielten die Betazellen nach der Therapie viel mehr Insulin als vor der Therapie. Schließlich sprachen die Zellen besser auf die Glukose-Stimulation an als Betazellen von Tieren, die mit dem Sulfonylharnstoff Glipizid behandelt wurden.

Weil auch ein Lipid-senkender Effekt bei der DPP-4-Hemmung beobachtet wird, vermuten die Forscher, dass dies mit ein Grund für die Zunahme der Betazellen ist. Denn erhöhte Fettsäure-Spiegel wirken toxisch auf die Betazellen.

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