Epilepsie kann auch nach Jahren spontan aufhören

BETHEL (KHS). Bei etwa 20 bis 30 Prozent der Patienten, die sei Jahren epileptische Anfälle haben, verschwindet die Krankheit spontan wieder. Das spreche gegen die Hypothese, daß ein epileptischer Anfall weitere Anfälle bedinge, sagte Professor Bernd Pohlmann-Eden vom Epilepsiezentrum Bethel.

Veröffentlicht:

Nach einem ersten epileptischen Anfall wird meist noch nicht medikamentös behandelt - es sei denn, die Ursache des Anfalls läßt sich auf eine Krankheit, etwa Gehirntumor, Meningitis oder Schlaganfall, zurückführen.

Krankheitsgeschichten von Kindern mit Epilepsie hätten belegt, daß nach einem Anfall noch lange nicht weitere Anfälle folgen. Deshalb gehöre der Reflex, gleich zu behandeln, bei jungen Patienten der Vergangenheit an, sagte Pohlmann-Eden bei einer Veranstaltung des Unternehmens Eisai in Bethel.

Die frühere Vorstellung, wonach ein Anfall den nächsten bahne, scheint daher nicht ganz zuzutreffen. Außerdem gebe es Beobachtungen, daß bei 20 bis 30 Prozent der Epilepsie-Kranken die Anfälle manchmal nach vielen Krankheitsjahren spontan ausbleiben.

Allerdings lasse sich nicht voraussagen bei wem - und auch nicht, bei wem eine Pharmakotherapie gut wirke. So könnten Patienten mit relativ wenigen Anfällen therapieresistent sein, andere mit vielen Anfällen sprechen möglicherweise sehr gut auf Medikamente an.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Chronisch entzündliche Darmerkrankung noch vor Ausbruch identifizieren

Lesetipps
Dass es in der Medizin zwischen Männern und Frauen relevante Unterschiede gibt, ist schon länger bekannt. Dennoch werden immer noch insbesondere Frauen häufig schlecht versorgt, weil beispielsweise beim Herzinfarkt frauentypische Symptome nicht richtig gedeutet werden.

© zagandesign / stock.adobe.com

Stärkere Verankerung im Studium

Gendermedizin: Vorbehalte in der Ärzteschaft gibt es immer noch

Ein Kind kratzt sich an der atopischen Haut in der Ellenbogenkuhle.

© Marina Terechowa / stock.adobe.com

Drei-Stufen-Schema

Atopische Dermatitis bei Kindern: Wie eine effektive Therapie aussieht

HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick