Erfolg für Präventionsprojekt

BERLIN (Smi/mut). Durch eine Therapie mit Gesprächen und notfalls auch Medikamenten gelingt es Pädophilen offenbar besser, ihre sexuellen Neigungen unter Kontrolle zu bringen. Darauf deuten erste Ergebnisse eines Berliner Präventionsprojekts.

Veröffentlicht:

Ein überraschender Erfolg des Projekts: Viele Menschen mit pädophilen Neigungen sind bereit, professionelle Hilfe aufzusuchen, um Übergriffen auf Kinder vorzubeugen. Zwar lässt sich die sexuelle Präferenz bei Pädophilen nicht ändern, aber das Team um Professor Klaus M. Beier vom Charité-Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin konnte in einer Studie zeigen, dass Pädophile mithilfe einer geeigneten Therapie zumindest lernen, mit ihren Neigungen besser umzugehen.

Insgesamt meldeten sich auf eine Plakat- und Anzeigenkampagne über 550 Männer bei dem Berliner Institut. Von diesen haben bislang 20 eine einjährige Therapie abgeschlossen. In den Therapiesitzungen ging es vor allem um kognitive Verzerrungen: Wenn ein Kind etwa im Freibad zu einem Pädophilen herübersieht, dann interpretiert dieser das häufig als sexuelles Interesse des Kindes. Mit Rollenspielen etwa sollten diese Wahrnehmungsverzerrungen gerade gerückt und die wirklichen Motive der Kinder aufgezeigt werden. Dabei nahmen die Therapie-Teilnehmer sowohl die Rolle des Opfers oder eines potenziellen Täters ein.

Mit speziellen Methoden wurde die kognitive Verzerrung vor und nach der Therapie erfasst. Sie nahm auf einer Skala von im Schnitt 39 Punkten vor der Therapie auf 27 Punkte zum Ende der Therapie ab.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Ein Präventionsprojekt zeigt: Pädophile können lernen, ihre sexuellen Neigungen besser zu kontrollieren

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Investition in den Schutz von Kindern

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Zentralnervöse und psychiatrische Nebenwirkungen

Promethazin bei Kindern unter sechs Jahren nun kontraindiziert

Kognitive Funktionen bei Gewichtsabnahme

Adipositas: Gewichtsverlust könnte das Gehirn verjüngen

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

Das könnte Sie auch interessieren
Was die MS-Behandlung auszeichnet

© Suphansa Subruayying | iStock

Lebensqualität

Was die MS-Behandlung auszeichnet

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

© AscentXmedia | iStock

Lebensqualität

Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Prognostizierbares Therapieansprechen?

© Stockbyte | gettyimages (Symbolbild mit Fotomodellen)

Antidepressiva

Prognostizierbares Therapieansprechen?

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

© brizmaker | iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Depressionsscreening

Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: FIB-4 1,3: numerische 26%ige Risikoreduktion der 3-Punkt-MACE durch Semaglutid 2,4mg

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [17]

Kardiovaskuläre, renale und hepatische Komorbiditäten

Therapie der Adipositas – mehr als Gewichtsabnahme

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Krebs in Deutschland

Bei zwei Krebsarten nahm die Sterblichkeit am stärksten ab

Lesetipps
Die Luftbelastung in Innenräumen mit Reinigungsprodukten betrifft jede Person. Sie beeinflusst unsere Lungenfunktion, und das lebenslang. Diese Gefahr wird unterschätzt. So die Meinung einer Pneumologin aus Italien.

© natali_mis / stock.adobe.com

Verschmutzte Luft

Was Reinigungsmittel in der Lunge anrichten können