Erhöhter Ruhepuls ist unabhängiger Prognosefaktor

MONTREAL (ple). Es gibt bereits viele Hinweise dafür, daß eine erhöhte Herzfrequenz in Ruhe mit einem erhöhten Risiko, an den Folgen einer kardiovaskulären Erkrankung zu sterben, sowie für die Gesamtsterblichkeit assoziiert ist. Kanadische Kardiologen haben jetzt belegt, daß ein erhöhter Ruhepuls tatsächlich ein Risikofaktor ist, und zwar unabhängig von anderen KHK-Risikofaktoren wie Hypertonie, Diabetes und Rauchen.

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Diesen Zusammenhang haben die kanadischen Kardiologen um Dr. Jean-Claude Tardif aus Montreal durch die Auswertung der Daten der CASS-Studie (Coronary Artery Surgery Study) festgestellt (Eur Heart J 26, 2005, 967).

Zur Erinnerung: An der Studie über 15 Jahre nahmen fast 25 000 Patienten teil, die eine vermutete oder bestätigte KHK hatten. Die statistischen Auswertungen ergaben, daß der Ruhepuls ein selbst von den beiden stärksten Prädiktoren für kardiovaskuläre Sterblichkeit - von der linksventrikulären Auswurffraktion und von der Zahl geschädigter Herzkranzgefäße - unabhängiger Risikofaktor ist. Bei einem Ruhepuls von mindestens 83 Schlägen pro Minute ist der Studie zufolge im Vergleich zu einem Ruhepuls von höchstens 62 Schlägen pro Minute das KHK-Sterberisiko um das 1,3fache erhöht.

Es gibt mehrere Erklärungen für die schädigende Wirkung eines erhöhten Ruhepulses. Zum einen kommt es zu einem erhöhten myokardialen Sauerstoffverbrauch bei gleichzeitiger Abnahme der Muskeldurchblutung. Zum anderen verkürzt sich dadurch die Diastole, wodurch wiederum eine Myokardischämie ausgelöst oder verstärkt werden kann.

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