Erste Erfolge mit Krebs-Mittel bei Multipler Sklerose

BERLIN (mut). Eine Therapie mit dem Krebs-Mittel Alemtuzumab kann bei Patienten mit Multipler Sklerose (MS) die Zahl der Schübe reduzieren. Verglichen mit einer Interferon-Therapie könnten nach bisherigen Daten bis zu 80 Prozent weniger MS-Schübe auftreten.

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Diese Zahlen gehen aus einer Phase-II-Studie mit über 120 MS-Patienten hervor, die entweder mit Interferon (IF) beta-1a oder mit Alemtuzumab (MabCampath®) behandelt worden waren. Daten der Studie hat Professor Hans-Peter Hartung vom Uniklinikum Düsseldorf beim Neurologen-Kongress in Berlin vorgestellt.

In der Studie erhielten die Patienten zwei Jahre lang entweder eine IF-Therapie, den Antikörper niedrig dosiert oder in hoher Dosierung. Die Ergebnisse: Bei den 40 Patienten mit Interferon gab es etwa 65 MS-Schübe, bei den 40 mit niedrig dosiertem Antikörper etwa 18, bei den 40 Patienten mit hoch dosiertem nur 8 Schübe, so Hartung bei einer Veranstaltung von Bayer HealthCare.

Alemtuzumab ist bisher zugelassen zur Therapie von Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL). Der humanisierte Antikörper richtet sich gegen CD52-Proteine, wie sie vor allem auf T-Zellen vorkommen und induziert eine T-Zell-Verarmung im Blut. Dadurch lassen sich Entzündungsprozesse dämpfen, wie sie bei MS von Bedeutung sind.

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