Etoricoxib so sicher wie traditionelles NSAR

CHICAGO (ob). Bei einer Langzeitbehandlung mit dem selektiven COX-2-Hemmer Etoricoxib ist die Inzidenz thrombotischer kardiovaskulärer Ereignisse nicht höher als bei einer Therapie mit dem traditionellen Antirheumatikum Diclofenac. Zu diesem Ergebnis kommt die bislang größte Studie zur therapeutischen Sicherheit eines Coxibs.

Veröffentlicht:

Im MEDAL-Studienprogramm (Multinational Etoricoxib and Diclofenac Arthritis Long-Term Study) sind insgesamt 34 701 Patienten mit Arthrose oder Rheumatoider Arthritis im Mittel 18 Monate lang entweder mit Etoricoxib (Arcoxia®, 60 mg oder 90 mg/Tag) oder Diclofenac (150 mg/Tag) behandelt worden.

Geklärt werden sollte, ob eine höhere COX-2-Selektivität per se ein höheres kardiovaskuläres Risiko in sich birgt. Die gefundene Antwort laute: nein, so Studienleiter Professor Christopher Cannon aus Boston beim Kongreß der American Heart Association (AHA) in Chicago. Die Zahl der im Studienverlauf aufgetretenen thrombotischen kardiovaskulären Ereignisse war mit 320 (Etoricoxib) und 323 (Diclofenac) nicht signifikant unterschiedlich.

Unterschiede gab es aber in anderer Hinsicht. Zum Therapieabbruch führende unerwünschte Wirkungen im oberen Gastrointestinaltrakt (Ulzera, Blutungen) waren - zumindest, was nicht lebensbedrohliche Ereignisse betrifft - in der Diclofenac-Gruppe häufiger. Dafür brachen mehr Patienten aufgrund von Blutdruckerhöhungen die Behandlung mit dem Coxib ab.

Aus der Gleichheit bei der Rate kardiovaskulärer Ereignisse läßt sich nicht schließen, daß beide Antirheumatika völlig risikolos sind. Die Behandlung mit COX-2-Hemmern war in Placebo-kontrollierten Studien mit einer Zunahme kardiovaskulärer Komplikationen assoziiert. Und auch für nicht selektive NSAR wie Diclofenac liegen inzwischen Daten vor, die für eine Risikoerhöhung in ähnlichem Maße sprechen.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Retrospektive Analyse

Knie-TEP: Bei wem ist das Risiko für Instabilität erhöht?

Kanadische Kohortenstudie

Belastende Nichtgelenkschmerzen bei rheumatoider Arthritis

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt

Bei Grenzentscheidungen (z.B. kürzlich stattgehabte Operation) gelte es, Rücksprache mit der entsprechenden Fachdisziplin zu halten, betont Dr. Milani Deb-Chatterji.

© stockdevil / iStock

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse