Extrakt aus rotem Weinlaub dichtet das Endothel ab

STUTTGART (ner). Nach herrschender Lehrmeinung entsteht eine chronisch venöse Insuffizienz (CVI), wenn die großen Venen degenerieren. Tatsächlich geht die CVI aber von den kleinen Körpervenen aus. Dort setzt die Wirkung des Extraktes aus rotem Weinlaub an.

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Die Venulen seien als Bestandteile der Mikrozirkulation entscheidend für die Gesunderhaltung aller Organe einschließlich der großen Gefäße, so Dr. Anke Esperester vom Unternehmen Boehringer Ingelheim bei einer Veranstaltung in Stuttgart. Die Venenwände haben ein eigenes Mikrozirkulationssystem.

Bei andauerndem Rückstau des Blutes drückt hypoxisches Blut in den venulären Zweig der Kapillaren, zusätzlich werden Entzündungsmediatoren freigesetzt. Die Endothelbarriere halte dieser Belastung nicht mehr Stand und es komme zum Ausstrom von Plasma in das umliegende Gewebe mit Entstehung eines Ödems, so Esperester.

Die im Extrakt des roten Weinlaubs (Antistax®) enthaltenen phenolischen Verbindungen, besonders die Flavonoide, dichten das Gefäßendothel der Mikrogefäße ab, wie In-vitro-Versuche ergeben haben. Die Stabilisierung der Endothelbarriere verhindert nach Angaben von Esperester die Bildung von Ödemen und kann somit die Mikrozirkulation erhalten.

Dies hat bei Patienten mit CVI im Stadium I und II signifikante Verbesserungen zur Folge, die sich etwa am Unterschenkelumfang zeigen, wie klinische Studien ergeben haben (wir berichteten).

Eine neue doppelblinde und Placebo-kontrollierte Studie mit 70 Patienten mit CVI, von denen 67 Prozent eine Varikosis hatten und 40 Prozent bereits Hautveränderungen, hat zudem signifikante Verbesserungen der transkutanen Sauerstoffpartialdrucks ergeben. Die per Laser-Doppler gemessene Mikrozirkulation verbesserte sich innerhalb von sechs Wochen ebenfalls signifikant.

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