Finanzierung von Brustzentren in NRW unklar

DÜSSELDORF (iss). In Nordrhein-Westfalen sollen Krankenkassen und Krankenhausträger unter Moderation des Gesundheitsministeriums klären, wie die Leistungen der Brustzentren künftig honoriert werden. Viele Kliniken beklagen, dass Krankenkassen Leistungen nicht bezahlen, die über die Standardversorgung hinaus gehen.

Veröffentlicht:

Die Versorgung von Patientinnen mit Brustkrebs in dafür besonders qualifizierten Zentren ist Teil der konzertierten Aktion gegen Brustkrebs in NRW, die 2001 begann. Inzwischen sind 51 Brustzentren aktiv, die alle bestimmte Kriterien erfüllen müssen.

Um dem qualitativ hohen Anspruch an die Versorgung gerecht zu werden, müssen die Kliniken zusätzliche Mittel investieren, zum Beispiel für die psychoonkologische Betreuung der Frauen. Solche Mehrleistungen werden von den Krankenkassen aber nicht finanziert, kritisieren die Klinikvertreter.

Nach einer Umfrage der Krankenhausgesellschaft NRW (KGNW) liegen die Zusatzkosten zwischen 50 000 bis 500 000 Euro. "Es kann nicht sein, dass die Kliniken die Vorgaben der Politik umsetzen, aber auf den Kosten sitzen bleiben", sagt KGNW-Sprecher Lothar Kratz.

Einzelne Kliniken haben in der Auseinandersetzung inzwischen die Schiedsämter angerufen. Während die nordrheinische Stelle die Kassen zumindest zum Teil in der Pflicht sieht, hält das Pendant in Westfalen-Lippe die Ansprüche gegen die Kassen für nicht gerechtfertigt.

Eine solche unklare Situation ist nach Ansicht des Gesundheitsministeriums nicht tragbar, man brauche einheitliche und transparente Konzepte. Die Finanzierung der Brustzentren müsse sichergestellt sein, sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU).

Sein Haus werde jetzt unmittelbar das Gespräch mit allen Beteiligten suchen, damit man sich auf eine Lösung im Sinne der betroffenen Frauen und der Brustzentren verständigen könne, kündigte er an. "Es muss klare und möglichst einvernehmliche Definitionen geben, was medizinisch notwendig ist, was zusätzlich erbracht und vergütet werden muss", sagte Laumann.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Der Einsatz muss sich lohnen

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

© Oleh / stock.adobe.com

Zielgerichtete Interleukin-23p19-Inhibition

Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg v.d.H.

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Update der Studie EPIsoDE

Psilocybin hält therapieresistente Depressionen ein Jahr lang in Schach

Lesetipps
Warnschild Grippewelle

© nmann77 / stock.adobe.com

ARE in Grafiken

RKI: Grippewelle deutet sich an

Fünf Menschen im Wartezimmer.

© Tyler Olson / stock.adobe.com

Einteilung in fünf Gruppen

Diabetes: Risiken für Komorbiditäten vom Subtyp abhängig

Im Krankenhaus wird der Patient unter Aufsicht eines Radiologen einer CT-Untersuchung unterzogen.

© Valerii Apetroaiei / stock.adobe.com

Vereinfachter Diagnose-Algorithmus

Lungenembolie mit weniger Bildgebung sicher ausschließen