Flüssigkeitsmangel ist oft schwer zu erkennen

Veröffentlicht:

BERLIN (gvg). Ein hohes Alter über 85 Jahre, mehrere Grunderkrankungen, viele Medikamente und Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme: Das sind vier der wichtigsten Risikofaktoren für eine Dehydratation bei Patienten in der Geriatrie.

Trinken, trinken, trinken: Ältere Menschen sind oft nicht einsichtig, wenn es um diese Botschaft geht.

Trinken, trinken, trinken: Ältere Menschen sind oft nicht einsichtig, wenn es um diese Botschaft geht.

© Foto: Bilderbox

"Gefährdete Patienten gilt es, rechtzeitig zu erkennen", hat Dr. Matthias Kraft von der Klinik für Innere Medizin A der Universität Greifswald berichtet. Denn so lange die Patienten noch nicht dehydriert sind, lässt sich mit einfachen Maßnahmen gut gegensteuern. Dazu gehöre die Empfehlung, mit dem Trinken nicht auf ein Durstgefühl zu warten, sondern so zu trinken, dass kein Durst auftritt. Durch Befragung von Patient und sozialem Umfeld kann geklärt werden, ob auch wirklich jederzeit Zugang zu Getränken besteht. Gibt es Zweifel an der Compliance, können Trinkprotokolle und Trinkpläne helfen, die Flüssigkeitsaufnahme zu strukturieren und so einer Dehydratation vorzubeugen.

Bei Dehydratation drohen Verwirrtheit und Stürze

Liegt erst einmal eine Dehydratation vor, drohen bei geriatrischen Patienten Verwirrtheit und in der Folge Stürze oder Unfälle. "So weit sollte es erst gar nicht kommen", sagte Kraft bei einem Pressegespräch des Unternehmens Baxter in Berlin.

Auch wenn eine manifeste Dehy-dratation im Alter relativ rasch auftreten kann, ist sie mitunter schwer zu erkennen: "Die stehende Hautfalte hilft bei geriatrischen Patienten nicht weiter", so der Experte. Andere Zeichen wie Unruhe, Desorientiertheit oder auch Obstipation sind unspezifisch.

Eindeutige Zeichen gebe es nicht, sodass mitunter auch Experten eine Flüssigkeitstherapie auf Verdacht machen müssen, wie Kraft betonte. "Eingesetzt werden sollten dann bevorzugt balancierte Voll-Elektrolytlösungen." Diese Lösungen (zum Beispiel Ringer-Acetat Baxter) enthalten Natrium- und Chlorid-Ionen im Verhältnis Na+/Cl- größer 1. Das reduziere die Gefahr einer hyperchlorämischen Azidose, so Kraft.

Detaillierte Hinweise zur Flüssigkeits- und Ernährungstherapie bei geriatrischen Patienten gibt auch ein neuer Praxisleitfaden für die Kitteltasche.

Der Praxisleitfaden kann per E-Mail bestellt werden unter: baxter@the-messengers.de

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Wie Zink das Immunsystem stärken kann

© Tondone | AdobeStock

Risikogruppen schützen

Wie Zink das Immunsystem stärken kann

Anzeige | Wörwag Pharma GmbH & CO KG
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe

Chronisch kranke Kinder

Mangelernährung frühzeitig erkennen und konsequent angehen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Danone Deutschland GmbH, Frankfurt/Main
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an