Fördert Vitamin-D-Mangel chronischen Schmerz?

ROCHESTER(mar). Bei Patienten mit chronischen Schmerzen könnte es sich lohnen, den Vitamin-D-Spiegel zu kontrollieren. Denn bei Vitamin-D-Mangel benötigten sie in einer Studie mehr Opioide als diejenigen mit normalen Vitamin-D-Spiegeln.

Veröffentlicht:

Das haben US-amerikanische Forscher von der Mayo Clinic in Rochester bei einer retrospektiven Analyse der Daten von 267 Patienten einer Reha-Schmerzklinik (Pain Medicine 9, 2008, 979) festgestellt. Sie verglichen den bei der Aufnahmeuntersuchung bestimmten Serum-Vitamin-D-Spiegel mit verschiedenen Parametern, unter anderem mit der Menge und Dauer der eingenommenen Opioid-Analgetika. Als zu niedrig galten Vitamin-D-Werte unter 20 ng / ml. Davon betroffen waren 26 Prozent der Patienten mit chronischen Schmerzen.

Zur adäquaten Schmerzlinderung waren bei Patienten mit Vitamin-D-Mangel im Durchschnitt 133,5 mg Morphin-Äquivalent pro Tag nötig. Die Tagesdosis betrug somit fast das Doppelte im Vergleich zu Patienten mit normalen Vitamin-D-Werten - diese kamen im Schnitt mit 70 mg pro Tag aus. Auch gab es deutliche Unterschiede in der Dauer der Opioid-Einnahme (71,1 versus 43,8 Monate).

Die Forscher vermuten, dass der Vitamin-D-Mangel dazu beiträgt, dass chronische Schmerzen entstehen oder weiter unterhalten werden. Möglicherweise könne sich hier eine Therapie mit Colecalciferol positiv auf die Schmerzen auswirken. Um den Effekt nachzuweisen, seien nun prospektive Studien nötig.

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Daktyloskopische Nebenwirkungen

Wenn die Krebstherapie die „Identität“ verändert

Lesetipps
Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung