Leibniz-Preis 2015

Forscher aus Jena wird ausgezeichnet

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JENA. Die wirksamsten Mittel gegen Erkrankungen finden sich oft in der Natur. Doch diese Wirkstoffe zu finden und zu analysieren, ist eine der großen Herausforderungen der Wissenschaft.

Ein erfolgreicher Wirkstoff-Fahnder ist Professor Christian Hertweck, der seit 2006 an der Universität Jena den Lehrstuhl für Naturstoffchemie innehat und zugleich die Abteilung Biomolekulare Chemie am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut leitet.

Für seine Forschungen wird Hertweck mit dem Gottfried Willhelm Leibniz-Preis 2015 ausgezeichnet, teilt die Uni Jena mit. Hertweck gehört zu den acht Preisträgern, denen am 3. März 2015 der mit jeweils 2,5 Mio. Euro dotierte Preis überreicht wird.

Ein regelrechter Paukenschlag sei Hertweck und seinem Team mit der Entdeckung einer völlig neuen Antibiotika-Familie bei Bakterien gelungen, die nur in Sauerstoff-freier Umgebung gedeihen können, so die Universität Jena. Bislang habe die Fachwelt angenommen, dass solche Bakterien aus Energiemangel nur unbedingt lebensnotwendige Substanzen produzieren.

Mit dem neu entdeckten Wirkstoff Closthioamid sei dieses Dogma widerlegt worden. Closthioamid wurde erst gebildet, als das Team des Preisträgers die natürlichen Lebensbedingungen des Bakteriums im Labor simulierten.

Dies ist nur eines der Forschungsergebnisse, mit denen der Jenaer Wirkstoff-Experte in der Wissenschaft für Furore gesorgt hat.

Insgesamt habe der gebürtige Bonner schon über 200 Publikationen vorgelegt und 16 Patente angemeldet, denn neben der Grundlagenforschung seien Hertweck auch der Wissenstransfer und die Anwendung wichtig, heißt es in der Mitteilung. (eb)

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