Leukämie

Forscher charakterisieren neue Form der AML

Veröffentlicht:

HANNOVER. Forscher haben eine vor Kurzem entdeckte Art der Leukämie, die "AML mit lympho-myeloischer klonaler Hämatopoese" charakterisiert: Sie haben ihre genetischen Eigenschaften und ihren Ursprung beschrieben sowie herausgefunden, dass Patienten mit dieser Form der Leukämie eine Stammzelltransplantation benötigen, um geheilt zu werden, teilt die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) mit (Leukemia 2017; online 3. Januar). Zudem waren die Experten an einer Studie beteiligt, die ein online-Rechensystem hervorgebracht hat, mit dem für jeden einzelnen Leukämiepatienten Nutzen und Risiken einer Stammzelltransplantation ermittelt werden können (Nat Genet 2017; online 16. Januar).

Das Team um Professor Michael Heuser, Privatdozentin Dr. Felicitas Thol und Sabrina Klesse fand heraus, dass bei Patienten mit der neuen Form der Leukämie eine Chemotherapie nicht ausreicht. Sie benötigen zusätzlich eine Stammzelltransplantation. "Denn nach einer Chemotherapie verbleibt die Blutbildung im sogenannten CHIP-Stadium, aus dem sich mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder Blutkrebs entwickelt", wird Heuser in der MHH-Mitteilung zitiert. Bei der AML mit lympho-myeloischer klonaler Hämatopoese sind nicht nur die Blutzellen, sondern auch T-Lymphozyten des Immunsystems von einer bestimmten Mutation betroffen. Schon vor einigen Jahren hatten die Wissenschaftler diese Mutation in AML-Patienten festgestellt, heißt es in der Mitteilung. "Nun können wir besser verstehen, warum die Therapie dieser Patienten so schwierig ist", sagt Thol.

Die Forscher haben darüber hinaus zu einer weiteren Studie beitragen können. Darin entwickelten Wissenschaftler aus Cambridge und Ulm ein System, mit dem online Nutzen und Risiken einer Stammzelltransplantation für jeden einzelnen AML-Patienten errechnet werden können. (eb)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Überlebenschance nach Blutkrebs

Stammzellen-Spenden in Deutschland auf Rekordhoch

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Lesetipps
Ein Mann fasst sich an den Kopf und hat die Stirn in Falten gelegt.

© Pongsatorn / stock.adobe.com

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung