Forscher polen Hirnregion um

NEW YORK (mut). US-Forscher haben erfolgreich die Funktion einer Hirnregion bei Menschen verändert. Mit der Gentherapie gelang es ihnen, schwere Parkinson-Symptome zu lindern.

Veröffentlicht:

Ein Team um Dr. Michael G. Kaplitt aus New York hat das Verfahren bei Parkinson-Patienten angewandt, die auf Medikamente nicht mehr ausreichend ansprachen. Solche Patienten schwanken stark zwischen Phasen guter und schlechter Beweglichkeit, oft hilft ihnen nur noch eine Tiefenhirnstimulation (THS).

Mit der Gentherapie verschwanden bei zwei von zwölf Patienten die Symptome phasenweise fast vollständig, bei insgesamt zehn der Patienten gingen sie deutlich zurück, und zwar zum Teil stärker als dies bei einer THS der Fall ist, berichtet Kaplitt in der heutigen Ausgabe des "Lancet" (369, 2007, 2097).

Sein Team hatte bei den Patienten in der Phase-I-Studie mit einem viralen Vektor das Gen für Glutamat-Decarboxylase in den Nucleus subthalamicus übertragen. Diese Hirnregion ist infolge der Parkinsonkrankheit überaktiv - eine Ursache der motorischen Störungen. Glutamat-Decarboxylase produziert den hemmenden Transmitter Gamma-Buttersäure. Durch den Eingriff wandelten die Forscher den Nucleus subthalamicus von einer erregenden in eine hemmende Struktur um.

Dadurch waren die motorischen Symptome nach drei Monaten im Schnitt um ein Viertel zurückgegangen und blieben auf diesem Niveau bis zur Auswertung nach einem Jahr. Bei drei der zwölf Patienten betrug die Reduktion sogar mehr als 60 Prozent. Unerwünschte Effekte wurden bislang nicht beobachtet.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Gravierender Eingriff am Gehirn

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

US-Analyse

Vermehrt Parkinsonfälle bei hohen Trichlorethylen-Emissionen

Das könnte Sie auch interessieren
Was die MS-Behandlung auszeichnet

© Suphansa Subruayying | iStock

Lebensqualität

Was die MS-Behandlung auszeichnet

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

© AscentXmedia | iStock

Lebensqualität

Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Prognostizierbares Therapieansprechen?

© Stockbyte | gettyimages (Symbolbild mit Fotomodellen)

Antidepressiva

Prognostizierbares Therapieansprechen?

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

© brizmaker | iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Depressionsscreening

Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

© Oleh / stock.adobe.com

Zielgerichtete Interleukin-23p19-Inhibition

Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg v.d.H.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!