UEG Week

Forschungen zu Darmkrebs-Ursachen prämiert

Professor Ian Tomlinson von der Universität Oxford erhält den renommierten UEG Forschungspreis. Damit will die UEG (United European Gastroenterology) seine Arbeit zu den genetischen Ursachen und Risikofaktoren für Darmkrebs unterstützen. Der Preis ist mit 100.000 € dotiert.

Veröffentlicht:

BERLIN. Professor Ian Tomlinson, Genetiker der Universität Oxford, hat den Preis im Rahmen der 21. United European Gastroenterology Week (UEG Week) in Berlin verliehen bekommen.

Tomlinson hat bereits über 20 Gene identifiziert, die bei Europäern mit einem erhöhten Darmkrebsrisiko einhergehen, heißt es in einer Mitteilung zur UEGW.

"Wir freuen uns, dass wir unsere Forschungsarbeiten an den genetischen Risikofaktoren für Dickdarmkrebs jetzt fortsetzen können, um Patienten in Zukunft bestmöglich helfen zu können. Wir glauben, einen neuen wichtigen Mechanismus für eine Darmkrebsprädisposition gefunden zu haben", wird der Genetiker zitiert.

In seinem Forschungsprojekt untersucht Tomlinson eine Gruppe von knochenbildenden Proteinen, sogenannten BMPs (Bone Morphogenetic Proteins), die regulierend auf das Wachstum verschiedener Gewebearten wie Knochen und Knorpel wirken.

Genetische Risikofaktoren für Dickdarmkrebs

Studien lassen darauf schließen, dass BMPs eine wichtige Rolle bei der normalen Zellentwicklung im Darm und anderen Geweben spielen, dass aber eine mögliche Fehlfunktion in der Entstehung und Kommunikationsweise von BMPs zur Bildung von Krebsgewebe führen kann, wie man es zum Beispiel in Dickdarmtumoren findet.

Tomlinson und sein Team untersuchen einen bestimmten BMP-Typ - BMP5 genannt - sowie die Gene, die seine Entstehung steuern. Auf diese Weise hoffen sie, klären zu können, wodurch die normale BMP-Aktivität im Dickdarm entartet und krebserregende Eigenschaften entwickelt.

Tomlinson und sein Team haben bereits viel zum Verständnis genetischer Risikofaktoren für Magen-Darm-Tumore beigetragen. Nach seiner Qualifikation in klinischer Medizin hat der Genetiker im Rahmen seiner Arbeit auf diesem Gebiet über 20 Gene identifiziert, die mit einer Prädisposition für Dickdarmkrebs einhergehen.

Viele davon haben inzwischen in genetische Screening-Kits Eingang gefunden, die eine Risikostratifizierung für Einzelpersonen sowie eine stärker personalisierte Behandlung und Nachsorge ermöglichen. (eb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Durvalumab im Real-World-Vergleich

© Springer Medizin Verlag

ED-SCLC

Durvalumab im Real-World-Vergleich

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

© Oleh / stock.adobe.com

Zielgerichtete Interleukin-23p19-Inhibition

Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg v.d.H.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!