Zervix-Ca

Fortschritt in der Behandlung

Die Angiogeneseinhibition mit Bevacizumab kann das Überleben von Frauen mit fortgeschrittenem Zervixkarzinom verlängern.

Von Annemarie Musch Veröffentlicht:

CHICAGO. Die zusätzliche Gabe von Bevacizumab führte in der Phase-III-Studie GOG 240 bei Patientinnen mit rezidiviertem bzw. persistierendem oder metastasiertem Zervixkarzinom im Vergleich zur alleinigen Chemotherapie zu einer signifikanten Verlängerung des medianen Gesamtüberlebens um fast vier Monate (Tewari KS et al. ASCO 2013; #3).

Das ist "klinisch bedeutsam", sagte Professor Krishnansu S. Tewari vom UC Irvine Health Ovarian Cancer Center in Orange, CA/USA, bei der ASCO-Tagung in Chicago.

Professor Gottfried E. Konecny, David Geffen School of Medicine, Santa Monica, CA/USA, Diskutant der Stuide, sprach von einer wichtigen Verbesserung, die die klinische Praxis verändern werde, hatte doch in den letzten 25 Jahren trotz verschiedenster Ansätze zur Optimierung der Standardtherapie kein Fortschritt erzielt werden können.

Zugabe von Bevacizumab zur Chemotherapie

In der GOG 240-Studie wurden zwei verschiedene Ansätze mit der bisherigen Standardtherapie bei rezidiviertem und metastasiertem Zervixkarzinom, der Chemotherapie mit Cisplatin/Paclitaxel, verglichen: eine platinfreie Chemotherapie mit Topotecan/Paclitaxel und jeweils die Zugabe des Angiogeneseinhibitors Bevacizumab zur Chemotherapie.

Dazu wurden 452 Patientinnen mit fortgeschrittenem (Stadium IVB) oder rezidiviertem bzw. persistierendem Zervix-Ca, die in der Rezidivsituation noch keine Chemotherapie erhalten hatten, im Verhältnis 1:1:1:1 in vier Studienarme randomisiert: zwei Studienarme mit alleiniger Chemotherapie mit Cisplatin/Paclitaxel oder Topotecan/Paclitaxel sowie zwei Studienarme mit zusätzlicher Gabe von Bevacizumab zu Cisplatin/Paclitaxel oder Topotecan/Paclitaxel.

Lebensqualität der Patienten nicht beeinträchtigt

Die platinfreie Chemotherapie erwies sich beim primären Studienendpunkt Gesamtüberleben im Vergleich zum Standard als nicht überlegen (Tewari KS et al., SGO Annual Meeting in Women's Cancer 2013: #1).

Mit der zusätzlichen Gabe von Bevacizumab zur Chemotherapie hingegen wurde der primäre Studienendpunkt erreicht: Beim Gesamtüberleben zeigte sich im Vergleich zur alleinigen Chemotherapie mit Cisplatin bzw. Topotecan plus Paclitaxel eine signifikante Risikoreduktion (median 17,0 Monate versus 13,3 Monate; Hazard Ratio 0,71; p=0,0035).

Die Risikoreduktion unter der zusätzlichen Gabe von Bevacizumab zeigte sich unabhängig vom eingesetzten Chemotherapieregime.

Bezüglich der Sicherheit und Verträglichkeit hob Tewari hervor, dass unter der zusätzlichen Gabe von Bevacizumab zwar eine Zunahme unerwünschter Ereignisse zu beobachten war, die Lebensqualität der Patienten dadurch aber nicht beeinträchtigt wurde. Die unerwünschten Ereignisse waren laut Konecny handhabbar und klassenspezifisch.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Lesetipps
Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus