"Die Knochendichte allein sagt das Frakturrisiko viel zu ungenau vorher", so Professor Johannes Pfeilschifter, Koordinator der aktualisierten Leitlinie des Dachverbands Osteologie (DVO) zu Osteoporose.

Hierfür seien nach aktuellen Studiendaten noch weitere Merkmale wie die Knochenarchitektur und die Knochenqualität maßgebend. Da diese sich bisher nicht direkt bestimmen ließen, müßten diese Merkmale etwa über das Lebensalter und das Geschlecht abgeschätzt werden.

Empfohlen wird eine medikamentöse Osteoporose-Therapie jetzt, wenn ein mehr als 30prozentiges Risiko besteht, in den nächsten zehn Jahren eine Wirbelkörper- oder proximale Femurfraktur zu erleiden.

Ob dies bei einem Patienten der Fall ist, läßt sich einfach und schnell mit einer Tabelle anhand der Knochendichte und weiterer Faktoren wie Alter und Geschlecht der Patienten ermitteln. Die Tabelle steht in der heutigen Folge der Sommer-Akademie zu Osteoporose sowie auch unter www.lutherhaus.de/osteo/leitlinien-dvo.

Warum gilt jetzt ausgerechnet ein mehr als 30prozentiges Risiko, in den nächsten zehn Jahren eine Fraktur zu erleiden, als Grenzwert für eine Osteoporose-spezifische medikamentöse Therapie? Genau diese Risikogruppe profitiere am meisten von einer spezifischen medikamentösen Therapie, so Pfeilschifter (Notfall & Hausarztmedizin 32, 2006, 304).

Ein 30prozentiges Frakturrisiko haben etwa 70jährige Frauen, die bei der Knochendichtemessung nach der DXA (Dual-X-Ray-Absorptiometrie)-Methode einen T-Wert von minus 2,5 haben. Mit dem T-Wert wird die Standardabweichung von der durchschnittlichen Knochendichte eines jungen gesunden Erwachsenen angegeben.

Welche Patienten außer der zuvor genannten Gruppe eine Fraktur-Prophylaxe benötigen und wie behandelt werden sollte, steht heute in der Sommer-Akademie.

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