Gegen Salicylsäure plus Fluorouracil haben Warzen wenig Chancen

FREIBURG (gwa). Zwei von drei Patienten werden Warzen zuverlässig los mit Präparaten, die sowohl Salicylsäure 10% als auch 5-Fluorouracil (5-FU) 0,5% enthalten. Für Betroffene, die oft jahrelang rezidivierende Warzen haben und Therapien wie Elektrokauterisation, Kryotherapie oder Kürettage als schmerzhaft empfinden, ist diese einfache Option eine große Erleichterung.

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Die Effektivität der Kombitherapie wurde in einer Meta-Analyse von Studien festgestellt, in denen die Kombination Salicylsäure 10% plus 5-FU 0,5% entweder gegen Placebo oder gegen Salicylsäure allein geprüft wurde. Die Meta-Analyse erstellten Kollegen um Privatdozent Matthias Augustin von der Uni Freiburg. Ausgewertet wurden unter anderen fünf Studien mit insgesamt 359 Patienten mit vulgären oder plantaren Warzen.

Die Probanden der Verumgruppen erhielten die Kombitherapie. Patienten der Kontrollgruppen erhielten entweder ein Wirkstoff-freies Präparat (in zwei Studien) oder Salicylsäure. Die Therapiedauer betrug im Mittel knapp zehn Wochen. Nur wenn die Warzen komplett verschwanden, wurden Patienten als Responder gewertet.

Ergebnis: Im Mittel waren 63 Prozent der Patienten, die mit der Kombination 5-FU und Salicylsäure behandelt wurden, Responder (Kontrollgruppen: im Mittel 23 Prozent Responder). Dieser Unterschied ist signifikant. Auch in den einzelnen Studien war die Überlegenheit der Kombitherapie im Vergleich zu den anderen Therapien statistisch signifikant.

In Deutschland wird ein Präparat (Verrumal®) gegen Warzen angeboten, das Salicylsäure 10% und FU 0,5% enthält, zusätzlich aber auch Dimethylsulfoxid 8%. Dieses Lösemittel fördert das Eindringen der Wirkstoffe in die Warzen.

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