Gegen den "Geruch des Unseriösen"

BOCHUM (dpa). Im Kampf gegen Doppelkinn, Speckringe, Tränensäcke und Schlupflider legen sich auch immer mehr Männer unters Messer von Schönheitschirurgen. "Zunehmend Männer aus mittleren und älteren Jahrgängen, die in der Öffentlichkeit stehen, kommen zu uns", sagte der Chirurg Klaus Hoffmann.

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Hoffmann ist einer der Tagungsleiter des Schönheitschirurgie-Kongresses "Cosmedica", der zur Zeit am Bochumer Uniklinikum St. Josef-Hospital stattfindet. 90 Prozent der Patienten seien aber weiterhin Frauen. Etwa 750 Mediziner nehmen an dem Kongreß teil.

Da die Krankenkassen zunehmend auch in schwierigen Fällen die Übernahme der Kosten verweigerten, müßten die Eingriffe von den Patienten in der Regel selbst bezahlt werden, sagte Hoffmann. In einigen Fällen sträubten sich die Betroffenen jedoch, sich die Rechnung an die Heimatanschrift schicken zu lassen.

Mit dem Kongreß wolle man auch gegen den "Geruch des Unseriösen" angehen, der der Schönheitschirurgie über lange Zeit angehaftet habe, sagte Tagungsleiter Professor Peter Altmeyer vom St. Josef-Hospital.

Der in den vergangenen Jahren zu beobachtende Boom der Schönheits-chirurgie sei mittlerweile jedoch abgeflacht, sagte Altmeyer. Vermutlich aus Kostengründen sei die Zahl der jugendlichen Patienten wieder deutlich gesunken. Ein Schwerpunkt seien Frauen ab 45 Jahren.

Mit zum Teil "erheblichen Risiken" behaftet seien Eingriffe, die nicht von ausreichend qualifiziertem Personal vorgenommen würden. So sei die Zahl von Nebenwirkungen bei ästhetischen Behandlungen mit Laser und hochenergetischen Blitzlampen mit IPL-Technik durch Laien in den letzten beiden Jahren enorm gestiegen.

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