Gemüseverzehr schützt nicht vor Ovarial-Ca
POTSDAM (hub). Große Mengen Obst und Gemüse schützen offenbar nicht vor Eierstock-Krebs, so die Ergebnisse einer Studie. Einen positiven Effekt haben möglicherweise Zwiebelgewächse.
Veröffentlicht:Forscher vom Institut für Ernährungsforschung in Potsdam untersuchten gemeinsam mit europäischen Kollegen: Haben Frauen, die viel Obst und Gemüse essen seltener Eierstockkrebs als Frauen, die wenig Obst und Gemüse verzehren (Cancer Epidemiol Biomarkers Prev, 14, 2005, 2531).
Dazu haben sie die Daten von über 325 000 Frauen aus zehn europäischen Ländern der EPIC-Kohortenstudie (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition) analysiert. Die EPIC-Studie wurde 1992 begonnen.
Während des Beobachtungszeitraums von durchschnittlich 6,3 Jahren entwickelten 581 Frauen ein Ovarialkarzinom. Dies entspricht einer Erkrankungsrate von 1,8 pro 1000 Teilnehmerinnen. Frauen, die viel Obst oder Gemüse oder viel von beidem aßen, hatten weniger Ovarialkarzinome, gemessen an der Inzidenz im Gesamtkollektiv.
Die Analyse der Daten zeigte zwar: Bei steigendem Obst- und Gemüsekonsum, bis zu einer Menge von 250 Gramm pro Tag, nimmt die Wahrscheinlichkeit für Ovarialkarzinome ab. Diese Beziehung war nicht signifikant.
Bei Frauen mit hohem Gemüsekonsum sank zwar die errechnete Wahrscheinlichkeit für Ovarialkrebs vom mucinösen Typ - um 35 Prozent für jeweils aufgenommene 80 Gramm Gemüse pro Tag. Dies galt jedoch nicht für Tumoren vom serösen oder endometriösen Typ und war auch nicht signifikant.
Frauen mit einem hohen Verzehr von Zwiebeln und Knoblauch hatten eine errechnete verminderte Häufigkeit von Eierstock-Krebs: Stieg der tägliche Verbrauch um acht Gramm pro Tag, sank die Wahrscheinlichkeit für Ovarialkarzinome um 21 Prozent, im Vergleich zum Gesamtkollektiv.
Dies liege am hohen Gehalt bioaktiver organischer Schwefelverbindungen im Zwiebelgemüse, so die Forscher. Diese Substanzen haben eine antibakterielle und auch antikanzerogene Wirkung. Allerdings konnte der Effekt nur für Ovarialtumoren vom serösen Typ gezeigt werden, nicht für den endometriösen und mucinösen Typ.
Außerdem war der Effekt statistisch nicht signifikant. Die Forscher wollen diesen Effekt von Zwiebelgewächsen genauer untersuchen.