Genmutation schützt vor Colitiden

WASHINGTON/NEW YORK (dpa). Ein internationales Forscherteam hat eine Genmutation entdeckt, die an chronischen Darmentzündungen (CED) wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa beteiligt ist. Das US-amerikanisch-kanadische Genetiker-Team hofft, daß der Fund neue Behandlungsmöglichkeiten für Millionen von Patienten weltweit ermöglichen kann.

Veröffentlicht:

Dr. Judy Cho von der Yale-Universität in New Haven und ihre Kollegen entdeckten Mutationen an dem Rezeptor-Gen Interleukin (IL)-23 ("Science" Online-Vorabveröffentlichung). IL-23 triggert offenbar Entzündungen an Organen, auch an denen des Verdauungstraktes.

Optimistisch stimmt die Forscher, daß sie unter den IL-23-Mutationen auch jene identifizieren konnten, die vor Entzündungen wie bei Morbus Crohn schützt. "Eine Mutation beugt ganz offensichtlich Entzündungen im Darm vor und könnte uns als entscheidende Hilfe bei der Entwicklung von Medikamenten dienen", sagte Cho.

Daß es genetische Ursachen bei CED gibt, ist bekannt. Das Forscherteam hatte sich die Suche nach genetischen Faktoren gemacht. Sie durchsuchten das Erbgut von Patienten nach Auffälligkeiten und überprüften dabei 300 000 DNA-Bausteine. Dabei stießen sie auf Veränderungen in drei Genen, von denen sich das IL-23-Gen als das am weitesten verbreitete bei CED-Patienten erwies.

Mehr zum Thema

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Wenn der entzündete Darm auf die Lunge geht

Randomisierter Vergleich

Top-down-Therapie wirksamer gegen Morbus Crohn als Step-up-Strategie

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert