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Gesundheit aus der Plastikflasche?

Von Angela Speth Veröffentlicht:

Bequem sind sie, die Smoothies: Convenience-Produkte aus dem Kühlregal. Ein paar Schlucke, und schon erfüllt den Konsumenten das gute Gewissen, so viel intus zu haben wie eine dreiviertel Banane, sieben Himbeeren, ein achtel Granatapfel und eine halbe Orange. Dennoch: Smoothies sind nur die zweitbeste Wahl. Zum Beispiel zur Prävention von Übergewicht.

Denn ihre Energiedichte ist höher als die der natürlichen Früchte, und das bedeutet: Bis man genug hat, nimmt man mehr zu sich, weil das Gefühl der Sättigung wesentlich vom aufgenommenen Volumen, weniger von der Energiemenge abhängt. Zudem dominieren die Obst-Smoothies den Markt, so dass die dickflüssigen Getränke nur wenig zur Ernährung mit Gemüse beitragen - doch gerade da ist das Defizit am größten.

Und die Gemüse-Smoo-thies, die es gibt, bestehen vor allem aus Karotte und Kürbis, so dass lediglich eine Versorgung mit Karotinoiden gewährleistet ist. Fraglich ist auch die Bioverfügbarkeit, gerade der fettlöslichen Karotinoide, denn Smoothies sind fettfrei. Zur Haltbarkeit werden sie erhitzt, wodurch ebenfalls Wirkstoffe verloren gehen.

Grundsätzlich kann man gegen die Flaschen-Früchte einwenden: Das Kauen und damit viel Geschmack bleiben auf der Strecke. Und geht nicht ein Stück Esskultur verloren? Teurer als Obst und Gemüse sind sie allemal. Und für das Konfliktthema Verpackung und Umweltschutz würde man bei den Konzentraten viel Platz brauchen.

Lesen Sie dazu auch: Smoothies - gesund, aber mit Vorbehalten

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