Kommentar

Giftige Treter

Von Dr. Elke Oberhofer Veröffentlicht:
Giftige Treter

© Springer Medizin

Beim Kauf von Kinderschuhen legen viele Eltern größten Wert auf Qualität. Dass der teure Treter vom Markenhersteller den Kinderfuß schützt und ihm nicht schadet, sollte selbstverständlich sein – ist es aber keineswegs! Experten wie der Dermatologe Professor Swen Malte John, Osnabrück, warnen vor vielfach hohen Konzentrationen an Schadstoffen in Schuhen, die bei Kindern immer wieder zu Kontaktekzemen, der sogenannten Turnschuhallergie führen.

Zu den "Übeltätern" gehören Klebstoffe, mit denen die Sohle befestigt ist, Gummibestandteile, aber auch das beim Gerben von Leder verwendete Kaliumdichromat. Dieses war in einer Studie aus Spanien der Hauptauslöser von Kontaktekzemen im Fußbereich bei Kindern.

Seit Mai 2015 ist eine EU-Vorschrift in Kraft, nach der Leder, welches mit der Haut in Kontakt kommt, nicht mehr als 3 mg/kg Chrom enthalten darf. Diese wird jedoch auch von führenden Herstellern offenbar gerne unterwandert. Wie Funde des europäischen Schnellwarnsystems RAPEX belegen, tauchen immer wieder Kinderschuhe und andere Textilien auf, die den Grenzwert deutlich überschreiten. Einigermaßen sicher gehen kann man nach John nur, wenn man bei Spezialanbietern kauft, die für die Schadstofffreiheit garantieren. Den oft grotesk hohen Preis dafür zahlen die Eltern.

Mehr zum Thema

Traumatologie

Bienenstich in die Hornhaut: Schnell raus mit dem Stachel!

Vertrag mit der TK

Neues Versorgungskonzept für Kinder mit Allergie

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Hohe Kostenbelastung

Mülheimer Hausarzt verklagt KV wegen Notdienst-Pauschale

Mehr Muskeltraining nötig

Gesundheitsreport: Menschen in Deutschland sitzen sich krank

Lesetipps
Kein Einzelimpfstoff gegen Pertussis verfügbar: Wie also Schwangere impfen?

© Porträt: Antje Boysen/DEGAM | Sp

Sie fragen – Experten antworten

Kein Einzelimpfstoff gegen Pertussis verfügbar: Wie also Schwangere impfen?