Grippe: Niedergelassene sind Impfvorbilder

BERLIN (gvg). Sechs von zehn Ärzten, die ambulant impfen, geben an, sich regelmäßig selbst gegen Grippe impfen zu lassen. Damit sind Niedergelassene wesentlich impffreudiger als ihre Klinikkollegen.

Veröffentlicht:
Influenza-Virus: 60 Prozent der impfenden Ärzte sind davor geschützt.

Influenza-Virus: 60 Prozent der impfenden Ärzte sind davor geschützt.

© Spectral-Design / fotolia.com

An einer bundesweiten Befragung zur Grippeimpfung von infas im Auftrag des Robert Koch-Instituts (RKI) haben Gynäkologen, Pädiater, Allgemeinmediziner und Internisten teilgenommen.

Am impffreudigsten sind demnach die Internisten mit einer Impfquote von 64 Prozent. Die Gynäkologen fallen mit 50 Prozent etwas ab.

Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Professor Reinhard Burger, wertete bei einer Veranstaltung in Berlin die Quote von durchschnittlich 60 Prozent bei den impfenden Fachkollegen als ermutigend.

"Die Quote liegt deutlich über jenen 20 bis 25 Prozent, die wir in Krankenhäusern sehen."

"Impfung ist nicht nötig"

Zurücklehnen dürften sich die Niedergelassenen aber nicht. Denn immerhin lassen sich vier von zehn Ärzten der impfenden Fachrichtungen nicht regelmäßig impfen. Auf die Frage nach dem Grund sagten fast 80 Prozent, die Impfung sei nicht nötig.

"Das ist schon eine recht willkürliche Interpretation", so Burger. Die STIKO empfiehlt medizinischem Personal die Impfung nicht nur zum Schutz der eigenen Person, sondern vor allem auch zum Schutz der Risikopatienten in der Praxis.

Professor Claus Cichutek, der Präsident des Paul Ehrlich-Instituts (PEI), stellte auf der gemeinsam mit dem RKI ausgerichteten Veranstaltung den neuen Grippeimpfstoff für die Saison 2011/2012 vor.

Er unterscheidet sich nicht von dem in der Vorsaison. Die STIKO empfiehlt dennoch allen im Vorjahr geimpften Patienten eine erneute Impfung, da die Wirkung oft nur eine Saison anhalte.

Mehr zum Thema

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Hämatologe gibt Tipps

Krebspatienten impfen: Das gilt es zu beachten

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer