Influenza A(H3N2) Subklade K

Grippe-Saison in diesem Jahr früher – ECDC rät zu Impfung

Die Grippe-Saison auf der Nordhalbkugel scheint in diesem Jahr ungewöhnlich früh zu beginnen. Schuld ist wohl eine neue Influenza-Variante. Die EU-Behörde ECDC rät daher, mit der Impfung nicht zu warten.

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Stockholm. Die Grippe-Saison beginnt nach Auskunft der EU-Gesundheitsbehörde ECDC in diesem Jahr besonders früh. Sie rät daher zur unverzüglichen Grippeimpfung. Im Europäischen Wirtschaftsraum gebe es derzeit einen etwa drei bis vier Wochen früheren Anstieg von Influenzafällen als in den beiden vergangenen Grippe-Saisons, berichtete die Behörde ECDC (Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten).

Deshalb empfiehlt sie eine schnellstmögliche Impfung für alle, die ein erhöhtes Risiko haben, besonders schwer zu erkranken und jenen, die ein erhöhtes Risiko haben sich anzustecken.

In Deutschland rät die Ständige Impfkommission (STIKO) unter anderem Menschen ab 60 Jahren, chronisch Kranken, Schwangeren, Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen sowie medizinischem Personal zur Grippe-Impfung.

Neue Influenza-Subklade K

Aus der Risikobewertung der EU-Gesundheitsbehörde geht hervor, dass die neu aufgetauchte Influenza-Variante, A(H3N2) der Subklade K, die derzeitige Virusverbreitung vorantreibt.

Anfang November warnten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, vor der Ausbreitung der neuen Variante in Großbritannien (BMJ 2025; online 12. November). Diese habe sieben neue Mutationen und unterscheidet sich so deutlich von den H3N2-Referenzstämmen der aktuellen Impfstoffe (Subklade J beziehungsweise J.2).

Eine Untersuchung der UK Health Security Agency zum Herbst 2025 ergab, dass die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen Krankenhausaufenthalte derzeit mit 70 bis 75 Prozent bei Kindern und 30 bis 40 Prozent bei Erwachsenen weiterhin im üblichen Bereich liege. Die Impfung sei daher nach wie vor ein wirksames Präventionsmittel gegen die zirkulierende Subklade K.

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Lage in Deutschland noch ruhig

Es ist davon auszugehen, dass Influenzaviren der Subklade K eine dominierende Rolle auf der Nordhalbkugel spielen werden – auch in Deutschland. Noch hat das Robert Koch-Institut (RKI) in Deutschland in dieser Saison bis Mitte November erst vereinzelte Fälle von Grippe nachgewiesen und unter anderem wurde auch A(H3N2) registriert. Die Subklade K wird im RKI-Wochenbericht 46/2025 nicht separat aufgelistet. Unter den Atemwegserregern ist aktuell in Deutschland vor allem SARS-CoV-2 aktiv, aber die 7-Tage-Inzidenz von Influenza stieg zuletzt leicht an.

Während die Auswirkungen der bevorstehenden Grippe-Saison auf das Gesundheitswesen noch unsicher seien, bereite sich die EU-Behörde auf eine schwerere Grippewelle in Europa als in den vergangenen Jahren vor, hieß es. (dpa/schu)

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