Grüne Riesen am Wegesrand gefährden die Haut

FREIBURG (UB). Ein Gigant aus dem Kaukasus macht sich in den gemäßigten Breiten Mitteleuropas zunehmend unbeliebt. Der Einwanderer mit dem Namen Herkulesstaude oder Riesenbärenklau bedrängt nicht nur einheimische Arten, er kann auch unangenehme gesundheitliche Auswirkungen für Menschen haben.

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Josef Wenning, Hautarzt in Villingen-Schwenningen, warnt vor dem Kontakt mir der bis zu fünf Meter hohen, dekorativen Pflanze, die Fließgewässer, aber auch Wald-und Straßenränder bevorzugt: "Ihr Saft verursacht Hautverbrennungen zweiten Grades, gegen die eine Brennnessel-Irritation nur ein Kitzeln ist."

Die Wirkung der im Saft enthaltenen Furocumarine macht sich meist erst nach 16 Stunden bemerkbar, kann dann aber vier bis fünf Wochen anhalten. Vor allem Sonnenlicht verstärkt die phototoxische Reaktion. Die von der Wiesendermatitis betroffenen Stellen können zudem jahrelang extrem lichtempfindlich bleiben.

Auch Professor Björn Hausen vom Dermatologischen Zentrum am Kreiskrankenhaus Buxtehude kennt das Problem: "Immer im Juli kommen Leute mit riesigen Blasen und bräunlichen Hautverfärbungen in unsere Klinik." Besonders gefährdet seien Kinder, die unter den Riesenblättern der Staude Verstecken spielen oder sich aus den starken Hohlstängeln - sie können bis zu zehn Zentimetern Durchmesser haben - Blas- oder Fernrohre basteln.

Wer die Riesen abschlagen möchte, sollte daher Schutzkleidung tragen mit Handschuhen und Gesichts- und Augenschutz. Gesicht und Händen bietet eine Sonnencreme mit hohem Faktor zusätzlichen Schutz. Grundsätzlich ist es ratsam, dem Riesenbärenklau bei bewölktem Himmel oder Regen zu Leibe zu rücken.

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