Gute Therapietreue mit Depot-Neuroleptikum

BERLIN (grue). Bei Schizophrenie-Patienten mit Compliance-Problemen kann sich die Umstellung auf Risperidon in Depotform lohnen: Die Rezidivrate ist dann ähnlich gering wie bei Patienten, die mit einer oralen Therapie gut eingestellt sind.

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Orale anwendbare Antipsychotika werden langfristig nur zu etwa 25 Prozent nach Vorschrift eingenommen. Die Folge sind erhebliche Schwankungen im Serumspiegel. Darauf hat Dr. Jörg Czekalla von Janssen-Cilag auf einer Veranstaltung des Unternehmens in Berlin hingewiesen. Ob Depotpräparate die Therapie verbessern, wird derzeit in einer prospektiven Studie untersucht.

400 Patienten mit Schizophrenie erhalten zwei Jahre lang zu gleichen Teilen ein orales atypisches Antipsychotikum und das Depot-Präparat Risperdal® Consta®. Dieses Medikament enthält den Wirkstoff Risperidon in Depot-Form. Es wird alle zwei Wochen intramuskulär injiziert und erzeugt bei regelmäßiger Anwendung sehr stabile Wirkspiegel.

In der Praxis-Studie werden Patienten, die bereits Probleme mit der Compliance gehabt hatten, vorzugsweise auf das Depot-Präparat eingestellt. Die Zwischenergebnisse der Studie belegen, dass diese Patienten, trotz schlechter Ausgangslage, nach einem Jahr in ebenso guter psychischer Verfassung waren wie Patienten mit oraler antipsychotischer Therapie. Aus der Gruppe mit dem Depot-Präparat waren noch 71 Prozent ohne Krankheitsrückfall, von den oral behandelten Patienten waren es 67 Prozent. Der Unterschied war nicht signifikant.

In einer weiteren Zweijahres-Studie wird nun verglichen, wie sich eine orale Therapie und eine Depot-Therapie auf die Compliance und die Kognition der Patienten auswirken.

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