HIV-Menge als Indikator reicht nicht

CLEVELAND (ple). Möglicherweise ist die HIV-Menge im Blut nicht so gut geeignet, die Entwicklung der Zahl der CD4-Zellen vorherzusagen, wie bisher geglaubt. Das könnte sich auf die Entscheidung für den Therapiebeginn auswirken.

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US-Wissenschaftler haben die Meßdaten von zwei klinischen Studien mit fast 3000 Patienten analysiert, um herauszufinden, welchen Vorhersagewert Plasmaspiegel der HIV-RNA für die Verringerung der CD4-Zellzahl haben. Diese Zellen werden durch den Aids-Erreger zerstört, wodurch das Immunsystem geschwächt wird.

Die Daten für die statistische Auswertung stammen von noch nicht behandelten HIV-Infizierten (JAMA 296, 1498 und 1523). Die Studienteilnehmer waren seit mindestens sechs Monaten infiziert, aber noch nicht in einem späten Infektionsstadium mit beschleunigter CD4-Reduktion.

Wie die Forscher um Dr. Benigno Rodríguez aus Cleveland im US-Staat Ohio berichten, läßt sich der Auswertung zufolge offenbar nur bei wenigen HIV-Infizierten die Entwicklung der CD4-Zahl anhand der HIV-RNA-Spiegel im Blutplasma vorhersagen: Je mehr HI-Viren im Blut sind, desto weniger CD4-Zellen sind nachweisbar. Die Forscher vermuten deshalb außer dem Aids-Erreger selbst noch andere Faktoren, die dazu beitragen, daß die CD4-Zellen verlorengehen. Eine Möglichkeit sei zum Beispiel der programmierte Zelltod.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: HIV-Infektion ist viel komplexer als gedacht

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