HIV-Therapie bringt T-Helferzellen in die Norm

LONDON (Rö). HIV-Infizierte können langfristig vor den Aids definierenden opportunistischen Infektionen geschützt werden. Das gelingt durch starke kontinuierliche Unterdrückung der Virusreplikation mit Kombitherapien. Das erhöht auch die Zahl der für die Immunabwehr notwendigen T-Helferzellen.

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Dieses Resultat einer großen internationalen Kohortenstudie bedeutet: Effektiv antiviral behandelte HIV-Infizierte sind lange vor Aids geschützt, das damit verbundene Sterberisiko wird drastisch gesenkt. Denn das Risiko für opportunistische Infektionen und auch das Sterberisiko steigen, wenn die Zahl der T-Helferzellen erniedrigt ist und fällt.

Über die Details der Studie hat Dr. Amanda Mocroft vom Royal Free College in London jetzt in "The Lancet" online berichtet. Das primäre Ziel der antiviralen Therapie ist, die Viruszahl unter 50 Kopien pro Milliliter Blut zu halten.Untersucht wurde bei den 1835 HIV-Infizierten, wie nach dem Beginn einer antiretroviralen Therapie die Zahl der T-Helferzellen pro Mikroliter Blut gestiegen war, und welche Werte schließlich nach fünf Jahren erreicht wurden.

Der mittlere Wert für die Zahl der T-Helferzellen pro Mikroliter Blut lag zu Studienbeginn bei 204. 200 gelten als kritische Grenze für das Risiko, dass HIV-Infizierte gefährliche, Aids definierende opportunistische Infektionen bekommen. Nach Therapiebeginn stieg die Zahl die Zahl der T-Helferzellen rasch: im ersten Jahr um 100 pro Mikroliter Blut.

In den weiteren Jahren ging es dann mit einem Zuwachs von 50 Helferzellen pro Jahr weiter. Nach fünf Jahren liegt der mittlere Wert bei 774 T-Helferzellen pro Mikroliter Blut, ein Bereich, den auch gesunde Menschen erreichen. Prophylaktische Antibiotika-Therapien sind dann nicht mehr nötig.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: HIV-Therapie ist ein großer Medizinerfolg

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