Kardiomyopathie

Herz bestimmt die Prognose bei Amyloidose

Bei Patienten mit Transthyretin-Amyloidose gilt es, eine restriktive Kardiomyopathie zu verhindern. Eine Therapie mit Tafamidis kann hier unterstützen.

Veröffentlicht:

Neu-Isenburg. Bei der Amyloidose werden verschiedene Formen unterschieden. Die Transthyretin-Amyloidose (ATTR) ist die häufigste hereditäre Form, sie kann aber auch spontan auftreten. Der Erkrankung liegt eine vermehrte Eiweißproduktion zugrunde. Diese Eiweiße sind fehlgefaltet und lagern sich in verschiedenen Organen ab.

Im Verdachtsfall erfordert die Sicherung der Diagnose den bioptischen Nachweis des Amyloids. Früher wurde in der Regel eine Rektumbiopsie durchgeführt. Zuverlässiger ist aber die Bauchfettbiopsie. Im Hinblick auf die Therapie ist zusätzlich die Amyloid-Typisierung mittels Immunhistochemie und eventuell eine Gendiagnostik erforderlich.

Unspezifische Symptome

Da alle Organe betroffen sein können, ist die Symptomatik einer Amyloidose vielgestaltig und unspezifisch.

Am häufigsten manifestiert sich die Erkrankung als schnell fortschreitende symmetrische sensomotorische Polyneuropathie, Herzinsuffizienz, nephrotisches Syndrom, Hepatopathie bzw. Cholestase oder MalabsorptionsSyndrom mit Diarrhöen und Gewichtsverlust. Auch ein beidseitiges Karpaltunnel-Syndrom, spontane Hautblutungen oder anhaltende Heiserkeit können erste Symptome sein. Bei einem Teil der Patienten manifestiert sich die Amyloidose als Spinalkanalstenose. Auch die Makroglossie kann diagnoseweisend sein.

Linksventrikuläre Hypertrophie ohne Hypertonie

Typischerweise entwickeln Patienten mit einer ATTR eine restriktive Kardiomyopathie. Im EKG findet sich meist eine Niedervoltage, seltener eine Hypertrophie. Das Echo zeigt eine linksventrikuläre Hypertrophie, ohne dass eine Hypertonie vorliegt. Im Verlauf entstehen die Symptome einer Herzinsuffizienz. Auch Angina pectoris und Rhythmusstörungen können auftreten.

Angesichts der ernsten Prognose sollte die Diagnose möglichst früh gestellt werden. Für die kardiale ATTR-Amyloidose steht jetzt mit dem Tetramer-Stabilisator Tafamidis (Vyndaqel®) eine gezielte Therapie zur Verfügung. (sti)

Lesen Sie auch
Lesen sie auch
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Internationales Konsensus-Statement

VEXAS-Syndrom: Fünf Jahre Forschung trägt erste Früchte

Preisträger gekürt

Das sind die Gewinner des Galenus-von-Pergamon-Preises 2025

Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Rett-Syndrom: früh diagnostizieren, Betroffene bestmöglich fördern und Familien entlasten

© Olia / Generated with AI / stock.adobe.com

Neurologische Entwicklungsstörung

Rett-Syndrom: früh diagnostizieren, Betroffene bestmöglich fördern und Familien entlasten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Acadia Pharmaceuticals (Germany) GmbH, München
Abb. 1: Phenylketonurie – Phenylalanin-Zielwerte und Monitoring während der Lebensphasen

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [2, 3]

Enzymersatztherapie der Phenylketonurie

Pegvaliase: anhaltendes Ansprechen, flexiblere Ernährung

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: BioMarin Deutschland GmbH, Kronberg am Taunus
Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

© Springer Medizin Verlag

Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Puren Pharma GmbH & Co. KG, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sorgfältige Abklärung stets erforderlich

Hämatome bei Säuglingen: Immer Anzeichen für Kindesmisshandlung?

Stellungnahme der American Academy of Sleep Medicine

Schläfrige Patienten: Müdigkeitsanamnese auf keinen Fall verschlafen

Lesetipps
Hat eine Patientin mit metabolischer Fettleber zusätzlich eine Hypertonie, sollte der Fibroseverlauf strenger kontrolliert werden.

© Anna Khomulo / stock.adobe.com

Synergistischer Effekt

Hypertonie verschlimmert wohl metabolische Fettleber

Blutdruckmessung eines Mannes der auf seinem Bett liegt und schläft.

© Drazen Zigic / Getty Images / iStock

Mehr kardiale Ereignisse

Herzinsuffizienz: Niedriger nächtlicher Blutdruck von Nachteil

Ein junger Teenager erhält eine Memingokokken-Impfung in einer Arztpraxis.

© Halfpoint / stock.adobe.com

Update

Serogruppen A,C,W und Y

Meningokokken: Neue STIKO-Empfehlung für ältere Kinder und Jugendliche