Herz- und Krebskranke brauchen Venenschutz

SYDNEY (awa). Bei einer Prophylaxe mit täglich 40 mg Enoxaparin ist bei nicht chirurgischen Patienten mit mittlerem oder hohem Thromboembolierisiko und Immobilisation die Rate der Thromboembolien um 63 Prozent verringert

Veröffentlicht:

An diese Ergebnisse einer Studie mit mehr als 1000 Patienten erinnerte Professor Meyer-Michel Samama aus Paris auf dem Kongreß der International Society of Thrombosis and Haemostasis in Sydney in Australien. Samama zufolge erhalten nach wie vor nur die Hälfte der akut internistisch erkrankten Patienten mit Thrombose-Risiko eine entsprechende Prophylaxe. Dabei gebe es mittlerweile drei große randomisierte Studien mit mehreren niedermolekularen Heparinen, in denen die Rate der venösen Thromboembolien um 47 bis 63 Prozent geringer war als mit Placebo.

An einer der Studien nahmen mehr als 1100 Patienten teil, die wegen einer internistischen Erkrankung - Herzinsuffizienz NYHA III und IV, schwere Atemwegserkrankung, andere internistische Erkrankung mit einem oder mehreren Risikofaktoren für eine Thrombose - hospitalisiert und bettlägerig waren.

Mit der Hochrisikodosis von einmal täglich subkutan 40 mg Enoxaparin (Clexane®) war die relative Rate für venöse Thromboembolien nach 14 Tagen um 63 Prozent geringer als mit Placebo (5,5 versus 14,9 Prozent), ohne daß sich die Rate der unerwünschten Ereignisse unterschied; 20 mg Enoxaparin unterschied sich von der Wirksamkeit her nicht von Placebo.

Ein pragmatischer Ansatz, die richtigen Patienten zu behandeln und weder zuviel noch zuwenig zu tun, seien die aktuellen Richtlinien des ACCP (American College of Chest Physicians), meinte Samama auf einem Symposium von Sanofi-Aventis.

Das ACCP empfiehlt eine Thromboseprophylaxe mit Heparinen, wenn die Patienten wegen Herzinsuffizienz oder schwerer Atemwegserkrankung stationär aufgenommen werden, oder wenn sie bettlägerig sind und zusätzlich ein oder zwei Risiken für Thromboembolien haben wie eine Krebserkrankung, vorherige venöse Thromboembolie, Sepsis, akute neurologische Erkrankung oder eine entzündliche Darmerkrankung.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Fachübergreifende Expertise

Post-COVID-Reha klappt nicht nach Schema F

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

Funktionelle Verdauungsbeschwerden

Mit Pflanzenkraft gegen Magen-Darm-Beschwerden

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

„ÄrzteTag“-Podcast

GKV in der Krise – warum ist das Klassenzimmer die Lösung, DAK-Chef Storm und BVKJ-Präsident Hubmann?

Lesetipps
Nahaufnahme wie eine Kind ein orales Medikament einnimmt.

© Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com

Häufiges Problem bei Kindern

Nach Medikamentengabe gespuckt – was tun?

Wie das Vorgehen bei einem Makrophagen-Aktivierungssyndroms am besten gelingt, erläuterte Dr. Peter Nigrovic beim Rheumatologen-Kongress EULAR in Barcelona.

© Katja Schäringer

Rheumatologen-Kongress

„Es braucht ein Dorf, um Morbus Still zu verstehen“