Herzkranken hilft antidepressive Therapie

NEU-ISENBURG (eis). Herzkranke Patienten sollten auf Depressionen gescreent werden, fordern US-Ärzte. In einer Studie konnten sie zeigen, dass Betroffene von Früherkennung und einer Stufentherapie profitieren.

Veröffentlicht:

An der Studie nahmen 157 Patienten mit akutem Koronarsyndrom (Myokardinfarkt oder instabile Angina pectoris) teil (Arch Intern Med 2010; 170: 600). Alle Patienten hatten dauerhafte Depressions-Symptome über mindestens drei Monate. Je etwa die Hälfte wurde nach dem Zufallsprinzip entweder einer sechsmonatigen Stufentherapie oder einer normalen Versorgung zugeführt. In der Interventionsgruppe konnten die Patienten initial zwischen einer Psycho- oder einer Pharmakotherapie wählen. Nach den sechs Monaten wurden sowohl die Zufriedenheit mit der Depressionstherapie als auch der Rückgang der Symptome erhoben.

Ergebnis: In der Interventionsgruppe waren 54 Prozent der Patienten mit der Depressionstherapie zufrieden, in der Vergleichsgruppe nur 19 Prozent. Auch gingen die Depressionssymptome -  gemessen mit dem Beck Depression Inventory Score - in der Interventionsgruppe deutlich stärker zurück als in der Vergleichsgruppe. Ein Rückgang von Komplikationen der Herzerkrankung war wegen der seltenen Ereignisse nicht signifikant. Bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom sind Depressionen jedoch ein Risikofaktor für Komplikationen und Tod. Bei Herzkranken ist daher Screening und gegebenenfalls Depressions-Therapie ratsam, so die Forscher.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Sommer- und Winterzeit

Neue Analyse: Zeitumstellung offenbar doch ohne kardiale Folgen

Kanadische Studie DRIVE-STEMI

Fahrverbot nach Herzinfarkt – aber für wie lange?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sommer- und Winterzeit

Neue Analyse: Zeitumstellung offenbar doch ohne kardiale Folgen

„ÄrzteTag“-Podcast

Dürfen Vertragsärzte Kassenpatienten Privattermine anbieten, Frau Vogtmeier?

Praxisübernahme

Wie es einer Kollegin nach dem ersten Jahr der Niederlassung geht

Lesetipps
Sie kommt relativ oft vor, wird aber oft übersehen: die kardiale autonome diabetische Neuropathie.

© Aleksandra Kuzmina / stock.adobe.com

Kardiale autonome diabetische Neuropathie

Das neuropathische Herz – ein Risiko

Eine Hand fängt 500-Euro-Geldscheine auf, die durch die Luft wirbeln.

© vegefox.com / stock.adobe.com

Vermögensforscher im Interview

Welche Eigenschaften helfen, reich zu werden