Hilfen für suchtkranke Ärzte

FRANKFURT/MAIN (ine). Vor Sucht und Abhängigkeiten sind auch Mediziner nicht gefeit. Viele Ärztekammern bieten deshalb speziell für betroffene Kollegen Hilfspakete an.

Veröffentlicht:

Genaue Zahlen, wie viele Kollegen von Alkohol und anderen Suchtmitteln abhängig sind, gibt es nicht. Ursachen sind oft persönliche Krisen, Prestige- oder Einkommensverlust, zu hohe Belastung. Die Sucht ist meist kein Geheimnis, wird aber von Kollegen und Familie vertuscht.

Experten schätzen, dass etwa 20 000 Ärzte in Deutschland suchtmittelabhängig- oder gefährdet sind. Hilfe bekommen Ärzte mit Suchtproblemen unter anderem von den Ärztekammern. Nach dem Prinzip "Hilfe statt Strafe" hat etwa die Ärztekammer Hamburg schon vor Jahren ein Interventionsprogramm entwickelt. Die Kammer sichert allen Hilfe Suchenden strenge Vertraulichkeit zu, gibt Tipps für eine Entzugs- und Entwöhnungsberatung, hilft bei der Vermittlung einer Praxisvertretung und organisiert die ambulante Nachbetreuung.

Viele Ärzte, die das Komplettpaket in Hamburg in Anspruch genommen haben, sind zuvor in einer der drei Oberbergkliniken im Schwarzwald, Weserbergwald und Berlin/Brandenburg behandelt worden. Die Behandlung ist intensiv, individuell und relativ kurz. Der durchschnittliche Aufenthalt beträgt sechs bis acht Wochen. Wer will, kann auch anonym bleiben.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Destatis

Männer liegen bei der Sterblichkeit vorn

Arzneimittel-Verschreibungsverordnung

Neue Zielgruppen für die Naloxon-Verordnung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Austausch notwendig

KBV rät dringend: Jetzt Ersatz für ältere Konnektoren beschaffen

Stellungnahme der American Academy of Sleep Medicine

Schläfrige Patienten: Müdigkeitsanamnese auf keinen Fall verschlafen

Sorgfältige Abklärung stets erforderlich

Hämatome bei Säuglingen: Immer Anzeichen für Kindesmisshandlung?

Lesetipps
Blutdruckmessung eines Mannes der auf seinem Bett liegt und schläft.

© Drazen Zigic / Getty Images / iStock

Mehr kardiale Ereignisse

Herzinsuffizienz: Niedriger nächtlicher Blutdruck von Nachteil

Ein Patient, bei dem Hidradenitis suppurativa unter den Achseln diagnostiziert wurde, mit sichtbaren roten, schmerzhaften Fisteln.

© Lea / stock.adobe.com

Hidradenitis suppurativa

Wie Acne inversa erkannt und behandelt wird

Ein Geldschein liegt in einer Mausefalle.

© photo 5000 / stock.adobe.com

Knackpunkt Selbstzahlerleistungen

Der richtige Umgang mit IGeL-Fallen