"Hinsehen. Handeln. Helfen!"

MAGDEBURG (ddp). "Wer feststellt, daß ein Kind sich ohne äußeren Anlaß total verändert, sollte fachkundigen Rat einholen", forderte Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD) in Magdeburg beim Aktionstag zur bundesweiten Kampagne "Hinsehen. Handeln.Helfen!"

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Dafür sei ein bundesweites Service-Telefon unter der Nummer 0180-1907050 geschaltet. Die Ministerin rief dazu auf, trotz knapper Kassen Mittel für die Prävention und die Betreuung der Opfer sexueller Gewalt bereitzustellen. Es dürfe nicht an der falschen Stelle gespart werden. Wenn nicht rechtzeitig gehandelt werde, gebe es unterm Strich später höhere Ausgaben für den Erwachsenen, der wegen seiner Erlebnisse nicht fähig sei, eine Beziehung einzugehen oder einen Beruf auszuüben.

Kinder, die Opfer sexueller Gewalt geworden seien, dürften nicht allein gelassen werden, sagte Schmidt. Sexuelle Gewalt sei ein abscheuliches Verbrechen. Sie gebe einer Kinderseele einen Knacks fürs ganze Leben. Sexuelle Gewalt gebe es leider in jeder sozialen Schicht, unabhängig von Herkunft, ethnischem Hintergrund oder Bildungsstand.

Bundesweit werden jährlich laut polizeilicher Kriminalstatistik 20 000 Kinder Opfer sexueller Gewalt. Es gebe insgesamt eine erhebliche Dunkelziffer. Es sei davon auszugehen, daß die bei der Polizei erhobenen Daten nur fünf bis zehn Prozent der tatsächlichen Straftaten umfaßten, sagte Schmidt.

Die Kampagne des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist seit April durch 18 deutsche Großstädte unterwegs. Magdeburg war die zwölfte Station. Prominente wie die Schauspieler Hannelore Hoger, Eleonore Weißgerber, Götz George und Kai Wiesinger unterstützen die Kampagne.

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