Hirnschaden links macht anfällig für Infektionen

MINNEAPOLIS (ddp). Die linke Gehirnhälfte ist nicht nur Sitz von Sprachfunktionen, sondern wohl auch wichtig für das Immunsystem. Hinweise darauf fanden US-amerikanische Forscher in einer Studie mit Epilepsiepatienten: Schädigungen der linken Gehirnhälfte schwächten das Immunsystem, Schäden an der rechten Hemisphäre schienen dagegen das Immunsystem sogar zu stärken.

Veröffentlicht:

Über ihre Ergebnisse berichten die Forscher in der Fachzeitschrift "Annals of Neurology" (Online-Ausgabe 24. Mai 2004). Die Wissenschaftler um Professor Kimford Meador von der Georgetown-Universitätsklinik in Washington untersuchten 22 Epilepsiepatienten, denen wegen schwerer Anfälle ein Teil der rechten oder der linken Gehirnhälfte entfernt worden war. Bei rechtshändigen Patienten, die auf der linken Seite operiert worden waren, fand sich eine deutliche Reduktion der Lymphozyten und T-Zellen. Im Gegensatz dazu war bei Patienten mit rechtsseitiger Operation sogar ein Anstieg dieser beiden Zelltypen zu beobachten.

Der Zusammenhang gilt wohl jedoch nur für Rechtshänder; bei links- und beidhändigen Personen ist der Effekt noch unklar. Die Ergebnisse könnten erklären, warum Patienten mit Schlaganfällen auf der linken Hirnseite anfälliger für Infektionen sind. "Möglicherweise müssen Ärzte in Zukunft mehr darauf achten, Patienten mit Schlaganfällen oder Operationen in der linken Hirnhälfte vor Infektionen zu schützen", sagt Meador. Wie Gehirnfunktionen die Reaktion des Immunsystems steuern, sei bisher aber noch ungeklärt.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kopfschmerzen

Migräne: Welche Therapie bei älteren Patienten möglich ist

Das könnte Sie auch interessieren
Was die MS-Behandlung auszeichnet

© Suphansa Subruayying | iStock

Lebensqualität

Was die MS-Behandlung auszeichnet

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

© AscentXmedia | iStock

Lebensqualität

Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Prognostizierbares Therapieansprechen?

© Stockbyte | gettyimages (Symbolbild mit Fotomodellen)

Antidepressiva

Prognostizierbares Therapieansprechen?

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

© brizmaker | iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Depressionsscreening

Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: FIB-4 1,3: numerische 26%ige Risikoreduktion der 3-Punkt-MACE durch Semaglutid 2,4mg

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [17]

Kardiovaskuläre, renale und hepatische Komorbiditäten

Therapie der Adipositas – mehr als Gewichtsabnahme

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Frau telefoniert

© Matthias Balk / picture alliance

Kontakt mit Patienten

Arztpraxis ohne Telefon: Kann das funktionieren?

Ärztin schaut sich Bildgebung auf ihrem Tablet an.

© Pixel Skull Design / stock.adobe.com

New Work-Modelle

Homeoffice für Ärzte – so klappt das!

„Nicht jeder Mensch ab 70 wird künftig Statine nehmen, aber es werden mehr als bisher sein“, prognostiziert Kollegin Erika Baum von der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin.

© Rafal Rutkowski / stock.adobe.com

„Erheblicher zusätzlicher Beratungsbedarf“

Statine: Was der G-BA-Beschluss für Praxen bedeutet