Hirudin-Analogon reduziert bei Angio Blutungsrate

STOCKHOLM (Rö). Blutungen sind immer noch ein Risiko bei perkutanen Interventionen wie Koronarbehandlungen, vor allem, wenn ein Antikoagulans gegeben werden muß. Doch man kann Risikopatienten identifizieren. Bei ihnen läßt sich durch Wahl eines modernen Medikamentes das Risiko für eine Blutung reduzieren.

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Professor Martin T. Rothman aus London erinnerte beim Europäischen Kardiologie-Kongreß in Stockholm an die Studie REPLACE-2. Das Akronym bedeutet: The Randomized Evaluation in PCI Linking Bivalirudin (Angiox™) to Reduced Clinical Events.

Die Daten belegen, daß das neue Hirudin-Analogon Bivalirudin der Therapie mit Heparin plus einem GP IIb/IIIa-Hemmer nicht unterlegen war: Es gab keinen Unterschied zwischen beiden Gruppen beim Dreifach-Endpunkt Tod, Herzinfarkt und dringende Revaskularisation.

Der Vorteil der neuen Substanz: Die Rate an relevanten Blutungen war um 41 Prozent reduziert, so Rothman bei einer Veranstaltung von Nycomed. Die Studie ergab zudem, daß schwere Blutungen bei Patienten, die eine perkutane Koronar-Intervention erhalten, eine stärkere Vorhersagekraft für die Sterblichkeit innerhalb eines Jahres haben als Angina pectoris oder Diabetes.

Welche Patienten besonders gefährdet sind, eine Blutung zu bekommen, hat die spezialisierte Krankenschwester Marianne Bregendahl vom Aalborg Hospital in Dänemark in einer kürzlich veröffentlichten Studie bei 463 Patienten ermittelt (European Journal of Cardiovascular Nursing 4, 2005, 123). Die Rate der Hämatome betrug zehn Prozent, so Bregendahl.

Ein erhöhtes Risiko für Blutungen besteht nach den Daten etwa bei Frauen, bei einem systolischen Druck über 160 mmHg, bei mehr als einer Arterienpunktur, aktivierter Gerinnungszeit (ACT) über 175 Sekunden, bei bereits bestehender Antikoagulations-Therapie, bei Applikation von niedermolekularem Heparin vor der Intervention sowie Personalwechsel während der Kompression.

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