A-Streptokokken

Hochpathogener Scharlach-Keim in England

Ein neuer Stamm von Gruppe-A-Streptokokken (GAS) könnte die Zunahme von Scharlach in England erklären.

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LONDON. Seit dem Jahr 2014 ist die Zahl der Scharlachfälle in England und Wales wieder auf das Niveau der 1960er-Jahre gestiegen. Auch der Anteil schwerer invasiver Verläufe hat dabei zugenommen, wie Forscher um Dr. Nicola Lynskey vom Imperial College in London berichten.

Sie haben einen neuen Stamm von Streptokokkus pyogenes isoliert, der fast ausschließlich auf der britischen Insel vorkommt und das Wiederaufflammen der Infektionskrankheit dort erklären könnte (Lancet Infect Dis 2019; online 10. September).

Die Forscher haben dabei Erreger von Scharlach-Ausbrüchen in England aus den Jahren 2009 bis 2016 analysiert. Im Verlauf sei ein durch das sogenannte emm1-Gen charakterisierter Stamm immer dominanter geworden.

27 spezifische Mutationen

Durch weitere Analysen ließ sich dieser Subtyp als ein Klon des emm1-Stamms mit 27 ganz spezifischen Mutationen beschreiben, den die Forscher mit M1UK bezeichneten. Der Erreger war mit einer deutlich erhöhten Produktion von „streptococcal pyrogenic exotoxin A“ (SpeA) assoziiert.

Dieses Toxin verursacht die Scharlach-Symptome und trägt offenbar zu Pharyngitis und zu invasiven Verläufen der Infektion bei. Ein Abgleich mit 2800 emm-1-Isolaten aus aller Welt ergab zudem, dass der Stamm in England weitgehend endemisch vorkommt.

Das Auftauchen eines besonders pathogenen GAS-Stammes könnte auch weltweit eine Bedrohung sein, kommentiert Professor Mark Walker von der University of Queensland in Australien die Ergebnisse. Er plädiert für eine globale Surveillance der Erreger. (eis)

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