Notfallmedizin

Hoher Blutdruck nützt Alten bei Schlaganfall

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WIESBADEN. Bei akutem Schlaganfall ist das gemeinsame Ziel aller Maßnahmen, die Sauerstoffversorgung des Hirngewebes zu optimieren. Das gelte im Besonderen bei alten Patienten, sagt Privatdozent Martin Liebetrau aus Bad Pyrmont.

Dazu gehöre zunächst, den Sauerstoffpartialdruck im Blut durch nasale Zufuhr auf über als 100 mm Hg zu halten. Zudem dürfe dem ohnehin schon minderperfundierten Gehirn nicht noch zusätzlich der Perfusionsdruck gedrosselt werden.

Zwar sollte der systolische Wert nicht über 220 mm Hg liegen und der diastolische nicht über 120 mm Hg, ansonsten sei ein hoher zerebraler Perfusionsdruck absolut wünschenswert, so Liebetrau. Eine ausreichende Elektrolytzufuhr gehöre außerdem zu den Basismaßnahmen sowie eine Normalisierung des Blutzuckerspiegels.

Zur Therapie beim akuten Schlaganfall gebe es vier evidenzbasierte Optionen: Eine möglichst frühe Einnahme von Plättchen-Hemmern, die Behandlung auf einer Stroke-Unit, die Lyse-Therapie und als ultima Ratio die Entlastungskraniotomie.

Entgegen bisheriger Empfehlungen zur systemischen Lyse habe eine Studie für über 80-jährige den gleichen Nutzen einer Lyse belegt wie für unter 80-jährige (Lancet 2012: 379: 2352).

Bei über 3000 Patienten wurde das Ansprechen auf eine Lyse bis zu sechs Stunden nach Auftreten der Symptome untersucht. Gut 50 Prozent der Studienpatienten waren über 80 Jahre alt. (skh)

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