Hormone gleich nach der Menopause lohnen sich

SAN JOSE (ikr). Ist die Hormonersatztherapie (HRT) bei Frauen in der Postmenopause doch besser als ihr Ruf? Nach einer Metaanalyse von 30 randomisierten Studien hat eine HRT keinen negativen Einfluß auf die Gesamtmortalität im Vergleich zu Placebo. Und bei Frauen, die die HRT bereits vor dem 60. Lebensjahr beginnen, ist die Gesamtmortalität sogar um 40 Prozent reduziert.

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Eine Arbeitsgruppe um Dr. Shelley Salpeter aus San Jose im US-Staat Kalifornien hat die Mortalitätsdaten von insgesamt 26 708 Frauen aus 30 Studien analysiert (J Gen Intern Med 19, 2004, 791). Die Frauen waren im Mittel 62 Jahre alt. Von den 14 147 Frauen mit HRT starben 518 nach im Mittel 4,5 Jahren Behandlung, von den 12 561 Frauen in der Placebogruppe waren es 501. Das ist ein relativer Unterschied von zwei Prozent, der aber nicht signifikant ist. Auch die kardiovaskuläre und die durch Krebs bedingte Mortalität unterschieden sich nicht wesentlich.

Etwas anders war die Bilanz, wenn das Alter der Frauen bei Therapiebeginn berücksichtigt wurde. So unterschied sich die Gesamtmortalität bei den Frauen über 60 Jahre nicht signifikant in HRT- und Kontrollgruppe. Mit HRT starben 465 von 11571 Frauen und aus der Kontrollgruppe 433 von 10 996. Das ist ein relativer Unterschied von 0,3 Prozent. Aber: Bei den 4141 Frauen unter 60 Jahren war die Gesamtmortalität signifikant um nahezu 40 Prozent geringer, wenn sie eine HRT erhielten: Mit HRT starben 53 von 2576 Frauen, jedoch 68 der 1565 Frauen aus der Kontrollgruppe.

Leicht, aber nicht signifikant geringer waren in dieser Altersgruppe auch kardiovaskuläre und krebsbedingte Mortalität. Hier gibt es eine Parallele zur Nurses’ Health Study, einer Kohorten-Studie mit mehr als 120 000 Frauen. Hier war nicht nur die Rate der kardiovaskulären Ereignisse, sondern auch die kardiovaskuläre Mortalität bei Frauen mit HRT signifikant geringer als bei Frauen ohne HRT.

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