Hypertoniker haben oft stille Ischämien

PARIS (gvg). Mindestens jeder fünfte Patient mit arterieller Hypertonie entwickelt regelmäßig sogenannte stille Myokardischämien. Das haben Bonner Ärzte in einer Studie mit 1240 Patienten herausgefunden.

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Wie sie auf dem Europäischen Hypertoniekongreß in Paris berichtet haben, setzten sie eine Kombination aus Langzeit-EKG-Gerät und 24-Stunden-Blutdruckmessung ein. Das EKG-Gerät registriert ST-Streckensenkungen von mindestens einem Millimeter Tiefe und sechzig Sekunden Dauer und löst automatisch Blutdruckmessungen aus. So wurden über 1800 derartige Episoden bei 250 Patienten festgestellt. Neun von zehn davon bemerkten die Patienten nicht.

Am wahrscheinlichsten waren stille Myokardischämien bei Patienten mit EKG-Zeichen einer linksventrikulären Hypertrophie (Sokolow-Index größer als 3,5 Millivolt). Bei diesen Patienten war die Rate im Vergleich zum Durchschnitt fünffach erhöht. Während der ST-Senkungen war der systolische Blutdruck regelmäßig erhöht.

Besonders ausgeprägt war dies in den frühen Morgenstunden. Dann dauerten die ST-Senkungen durchschnittlich auch länger und traten häufiger auf als während des restlichen Tages. Das spricht für eine Triggerung der Episoden durch Blutdruckspitzen. Eine effektive Senkung des Morgenblutdrucks könnte sich demnach auch günstig auf das Myokard auswirken.

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