Typ-2-Diabetes

Hypoglykämierisiko lässt sich an sechs Parametern ablesen

Das Hypo-Risiko hängt vor allem ab von Alter, Nierenkrankheit, Therapie mit Insulin und Sulfonylharnstoff und früheren Ereignissen.

Veröffentlicht:

OAKLAND. Was sind die entscheidenden Risikofaktoren für eine schwere Hypoglykämie? Dieser Frage sind Forscher um Dr. Andrew Karter vom US-Krankenversorger Kaiser Permanente nachgegangen. Sie haben dazu Daten von über 200.000 Typ-2-Diabetikern analysiert (JAMA Intern Med 2017, online 21. August).

  1. Dabei kristallisierten sich folgende sechs Faktoren heraus:
  2. Zahl früherer therapiebedürftiger Hypoglykämien (0, 1–2, =3),
  3. Insulintherapie
  4. Sulfonylharnstofftherapie,
  5. Aufsuchen einer Notfallambulanz im letzten Jahr (< 2,= 2),
  6. chronische Nierenerkrankung,
  7. Alter über 77 Jahre.

Aus ihren Daten haben die Forscher ein Werkzeug zur Risikostratifizierung zusammengestellt und an über 1,3 Millionen Patienten getestet.

Ein hohes Risiko für eine interventionsbedürftige Hypoglykämie (über fünf Prozent im nächsten Jahr) besteht bei Patienten mit:

» ab drei früheren Hypoglykämie-Notfällen/Klinikaufenthalten oder

» ein bis zwei solcher Notfälle/Klinikaufenthalte und Insulintherapie.

Ein geringes Risiko für interventionsbedürftige Hypoglykämien (unter ein Prozent) besteht bei

» keinem solcher Notfälle/Klinikaufenthalte im Vorfeld sowie weder Therapie mit Insulin noch mit einem Sulfonylharnstoff oder

» Therapie mit Sulfonylharnstoff aber keinem früheren Notfall/Klinikaufenthalt plus Alter unter 77 Jahre und keiner schweren Nierenerkrankung oder

» Insulintherapie, kein Notfall/Klinik im Vorfeld, Alter unter 77 Jahre und weniger als zwei Besuche einer Notfallambulanz im vergangenen Jahr

Mit dem Tool lasse sich die Prävention von Hypoglykämien verbessern, betonen die Forscher. (rb)

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