hkk Krankenkasse

Immer mehr MRE-Infektionen in Bremen

Veröffentlicht:

BREMEN. Der Anteil der Versicherten der hkk Krankenkasse, die sich in Bremer Krankenhäusern und dem Umland mit multiresistenten Krankheitserregern (MRE) infiziert haben, ist zwischen 2007 und 2011 von 3,1 auf 6,3 Prozent gestiegen.

Die Kasse hatte das Bremer Institut für Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung (BIAG) für ihren aktuellen Gesundheitsreport mit einer Untersuchung beauftragt. Grundlage sind Routinedaten aus Krankenhausabrechnungen von hkk-Versicherten zwischen 2007 und 2011 gewesen.

Danach stieg die Zahl der MRE-Infektionen von 271 im Jahr 2007 auf 619 Fälle im Jahr 2011.

Damit habe sich auch der Anteil der MRE-Infektionen an allen Krankenhausfällen in fünf Jahren von 0,465 auf 0,941 Prozent mehr als verdoppelt, hieß es. Knapp die Hälfte der infizierten Patienten seien zwischen 70 bis 89 Jahre alt gewesen, hieß es.

Neue Hygiene-Kultur gefordert

Keine Erklärung hat nach eigenen Angaben Studienautor Dr. Bernard Braun dazu, warum der Anteil von Komplexbehandlungen als Folge von MRE-Infektionen im gleichen Zeitraum von 58 auf 42 Prozent gesunken ist.

Dieses Ergebnis sei "überraschend". Denn eigentlich ziehen MRE-Infektionen hohe Folgenkosten nach sich - etwa durch längere Liegezeiten der Patienten, Personal- und Sachkosten für qualifiziertes Hygienepersonal, Isolier- und Sanierungsmaßnahmen oder Schutzkleidung.

Die Kasse forderte eine neue Hygienekultur in den Kliniken mit neuen Qualitäts- und Sicherheitsstandards. Vorbild seien Skandinavien und Holland. (cben)

Mehr zum Thema

Viele Studien, wenig Evidenz

Phagentherapie – der lange Weg in die klinische Anwendung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken