Bildungsministerin Karliczek

Impfen to go

Viele Ungeimpfte sind keine Impfgegner, sonder nur -muffel. Bildungsministerin Karliczek will ihnen und ihren Kindern den Zugang erleichtern: Sie will vermehrt direkt in Schulen und Betrieben impfen lassen.

Veröffentlicht:
Kommt der Patient nicht zum Arzt, muss der Arzt eben zum Patienten: Impfen könnte direkt in Schulen stattfinden.

Kommt der Patient nicht zum Arzt, muss der Arzt eben zum Patienten: Impfen könnte direkt in Schulen stattfinden.

© Sunnydream / stock.adobe.com

BERLIN. Impfungen sollten nach Ansicht von Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) künftig auch in der Schule angeboten werden. Die meisten Ungeimpften seien keine Impfgegner, die Hürden für eine Impfung seien ihnen aber zu hoch, sagte die Ministerin der Deutschen Presse-Agentur.

Unabhängig von der diskutierten gesetzlichen Impfpflicht müsse man hier ansetzen. „Wir sollten die Fakten besser vermitteln und den Zugang zu Impfungen erleichtern, etwa durch Impfungen in Schulen und Betrieben“, sagte Karliczek. „Impfungen gehören zu den großen wissenschaftlichen Errungenschaften der Medizin und retten Leben.“

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bereitet derzeit Vorschläge für eine Impfpflicht vor, die im Mai vorgelegt werden sollen. Spahn hat sich grundsätzlich für verpflichtende Masern-Impfungen für Kinder in Kitas und Schulen ausgesprochen.

Nach Angaben des Deutschen Ethikrats sind fast die Hälfte aller an Masern Erkrankten in Deutschland Erwachsene. Maßnahmen zur Erhöhung der Impfquote müssten sich deshalb nicht nur an Kinder, sondern auch an Erwachsene richten, forderte das Gremium, das Bundesregierung und Bundestag berät. 97,1 Prozent der Kinder hätten bei der Einschulung bereits die Erstimpfung gegen Masern - ein Problem sei die Quote bei den Zweitimpfungen, die für einen kompletten Schutz wichtig sind.

Einer in der vergangenen Woche veröffentlichten Studie im Auftrag der EU-Kommission zufolge wissen viele Menschen zu wenig über das Impfen. So nähmen 46 Prozent der Deutschen fälschlicherweise an, dass Impfstoffe häufig ernste Nebenwirkungen hätten. 42 Prozent der befragten Deutschen glaubten, eine Impfung könne genau die Krankheit auslösen, vor der sie schützen soll. (dpa)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Vor der Ferienzeit

Beratungsfall Reisemedizin: Worauf es im Patentengespräch ankommt

Lesetipps
Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus