Philippinen

Impfprogramm gegen Dengue gestoppt

Eine Million Kinder sollten gegen Dengue geimpft werden – nun hat die philippinische Regierung das Impfprogramm gestoppt. Grund ist eine Warnung des Impfstoffherstellers.

Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG. Die Philippinen haben ein Impfprogramm gegen Dengue-Fieber an 6000 öffentlichen Grundschulen abgebrochen. Hintergrund ist eine Bekanntgabe des Herstellers Sanofi, wonach der tetravalente Impfstoff Dengvaxia® bei Personen, die bisher nicht mit dem Dengue-Virus infiziert sind, bei einer späteren Infektion die Erkrankung verstärken kann.

"Dengvaxia® bietet langanhaltenden und effektiven Schutz gegen Dengue-Fieber bei Personen, die bereits eine Infektion durchgemacht haben", heißt es dazu in einer Mitteilung von Sanofi. Eine Analyse von Langzeitdaten aus sechs Jahren habe jedoch ergeben, dass bei Personen, die zuvor nicht mit dem Dengue-Virus infiziert waren, nach einer Impfung mehr Fälle von schweren Krankheitsverläufen auftraten.

Man arbeite nun eng mit den Behörden zusammen, um Patienten, Ärzte und medizinische Angestellte über die neuen Ergebnisse zu informieren. Justizminister Vitaliano Aguirre hat unterdessen eine Untersuchung des Impfprogramms angekündigt, wie CNN Phillipines berichtet.

Die WHO unterstreicht in einer Stellungnahme, der Impfstoff schütze seropositive Menschen vor Hospitalisierung und schweren Formen des Dengue-Fiebers. Aufgrund der Daten rät die Behörde aber, vorläufig nur Menschen mit Dengvaxia® zu impfen, die bereits eine Infektion durchgemacht haben. Für ein abschließendes Urteil seien detaillierte Analysen nötig.

Das Impfprogramm, bei dem eine Million Schüler geimpft werden sollten, war im April 2016 in drei Regionen des Landes gestartet, in denen Dengue-Fieber endemisch ist. Der Impfstoff war zuvor in einem Phase-III-Studienprogramm mit insgesamt 40.000 Menschen aus 15 Ländern getestet worden, wie Sanofi mitteilt. Dengvaxia® ist in einzelnen Endemieländern als Impfstoff zugelassen. (bae)

Mehr zum Thema

Übersichtsarbeit zu Grippeimpstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Pneumokokken-Kinderimpfquote steigern!

© William - stock.adobe.com

Anstieg angehen:

Pneumokokken-Kinderimpfquote steigern!

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
Familie_Strandperle_19966847.jpg; 19966847, Familie; MKC; Lizenzfrei; Strandperle; Bildnummer 19966847; Rechnungsnummer R6745624033; Lizenznehmer: MSD Sharp & Dohme GmbH, München

© Shutterstock / MKC

Impfungen

Impfstoffe – Krankheiten vorbeugen, bevor sie entstehen

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
HPV-Impfung für Erwachsene

© syedfahadghazanfar / shutterstock

Eine Rechnung, die aufgeht!

HPV-Impfung für Erwachsene

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe

Chronisch kranke Kinder

Mangelernährung frühzeitig erkennen und konsequent angehen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Danone Deutschland GmbH, Frankfurt/Main
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!