Info-Programm fördert Therapie mit Bisphosphonat

BERLIN (ner). Durch regelmäßige schriftliche Informationen kann die Therapietreue von Osteoporose-Patienten, die ein Bisphosphonat erhalten, deutlich gesteigert werden.

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Weniger als ein Drittel der Patienten mit täglicher Bisphosphonat-Therapie nehmen ihre Tabletten noch nach einem Jahr, wie Professor Peyman Hadji aus Marburg beim Deutschen Kongreß für Orthopädie und Unfallchirurgie in Berlin gesagt hat. Bei Therapie mit einer Wochentablette seien es knapp die Hälfte der Patienten, so Hadji bei einem Symposium der Unternehmen Sanofi-Aventis und Procter & Gamble.

Bei Frauen mit postmenopausal bedingter Osteoporose, die an einem speziellen Info-Programm teilnehmen, sieht die Compliance besser aus. Die Patientinnen erhalten einmal pro Woche eine Tablette mit Risedronat (Actonel®). Hiervon gibt es mittlerweile auch eine Kombipackung, die außer einer Tablette des Bisphosphonates Kalzium-Tabletten für die übrigen sechs Tage der Woche enthält (Actonel® 35 mg plus Calcium).

Zusätzlich bekommen die Frauen einmal im Quartal leicht verständliche Infos über Osteoporose sowie Hinweise zu nichtmedikamentösen Therapie-Optionen. Zudem wird darauf aufmerksam gemacht, wie wichtig die regelmäßige Tabletteneinnahme ist. Nach Angaben von Hadji haben sich bereits mehr als 70 000 Frauen in das Programm eingeschrieben, dessen Effektivität derzeit in zwei prospektiven Studien geprüft wird.

Es liegen aber bereits Daten einer Fallkontrollstudie vor: Für 204 Teilnehmerinnen hat sich eine Therapietreue von 92 Prozent nach einem Jahr und von 85 Prozent nach zwei Jahren ergeben. In der Kontrollgruppe mit Frauen, die nicht eingeschrieben waren, nahmen nach einem Jahr nur noch 85 Prozent, nach zwei Jahren 75 Prozent die Tabletten korrekt ein.

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